
"Südwind": 40 Prozent aller Lebensmittel landen im Müll
Im Schnitt wandern 40 Prozent aller Lebensmittel in den Müll; auf das Jahr umgelegt, wird damit jedes bis zum 26. Mai produzierte Lebensmittel weggeworfen. Auf diese dramatische Berechnung des WWF (World Wide Fund for Nature) macht der Verein für Entwicklungspolitik und globale Gerechtigkeit "Südwind" am Mittwoch aufmerksam. Um dem etwas entgegenzusetzen, fordert die Organisation gezielte Bewusstseinsbildung gegen Lebensmittelverschwendung in den Schulen in Österreich. "Dass Lebensmittelverschwendung ein Problem ist, versteht wirklich jedes Kind", betonte "Südwind"-Bildungsreferentin Sonja Schachner.
Die "unglaubliche Verschwendung" sei nicht nur ein massives Problem für Klimaschutz und Biodiversität, sondern auch eine zentrale Frage der globalen Gerechtigkeit, mahnte die Entwicklungszusammenarbeits-Organisation. Gemeinsam mit einem europaweiten Bündnis von Bildungsorganisationen habe man deswegen die neue Initiative "Food Rescue" gegründet.
Während in einigen Teilen der Welt große Mengen an Lebensmitteln weggeworfen würden, kämpften andere mit Nahrungsmittelknappheit und Unterernährung, so Schachner. "Gegen dieses massive Ungleichgewicht gibt es keine einfache Lösung." Was es brauche, sei Engagement auf vielen verschiedenen Ebenen. Mit "Food Rescue" setze man bereits in der Schule bei einer jungen Zielgruppe an, um eine Kultur der sozialen Achtsamkeit und die Erarbeitung von kreativen Lösungen zu fördern.
Im Mittelpunkt von Food Rescue steht die Entwicklung innovativer Unterrichtsmodule für Schülerinnen und Schüler von acht bis zwölf Jahren, die das Bewusstsein für Lebensmittelverschwendung schärfen und fächerübergreifende, umweltbezogene Fertigkeiten fördern - in einer diesem Alter angepasster Weise. Die insgesamt sieben Lektionen basieren auf Jugendbeteiligung, dabei soll vor allem die Kreativität und Eigeninitiative der Kinder gefördert werden.
Die Lehrerinnen und Lehrer der teilnehmenden Länder erhalten eine Schulung zu den "Food Rescue"-Unterrichtsmodulen über ein kombiniertes Schulungsprogramm, das einen internationalen Kurs in Wien, Online-Lernen mit Webinaren und selbstgesteuerte Lernmodule umfasst. Die Initiative ist eine Kooperation von sechs Organisationen aus Frankreich, Griechenland, den Niederlanden, Österreich und Zypern. (Infos: www.südwind.at)
Quelle: kathpress