
Laienrat: Synoden-Arbeitspapier setzt auf Beitrag jedes Getauften
Lob für das am Dienstag im Vatikan veröffentlichte Synoden-Arbeitspapier kommt vom Präsidenten des Katholischen Laienrats Österreichs (KLRÖ). Das 71-seitige "Instrumentum laboris", das die Grundlage für die im Oktober beginnenden Beratungen der Bischofssynode sein wird, forciere den "Beitrag jedes Getauften in die kirchliche Sendung", erklärte Wolfgang Mazal am Mittwoch in einer Stellungnahme gegenüber der Nachrichtenagentur Kathpress.
Schon die Tonalität des Textes mit seinen behutsamen Formulierungen sei "wohltuend fragend, überlegend und ehrlich-offen", stellte Mazal fest. "Sie zeugt vom Bemühen, die Vielfalt der Menschen, ihrer Lebenssituationen und Anliegen ernst zu nehmen, und die Kirche in all ihrer Vielfalt als Angebot zur Bewältigung der Grundfragen des Lebens zu positionieren - nicht schulmeisternd, sondern als Begleitung, unterwegs im Gang durch die Zeit." Insbesondere gegenüber den Themen, die zuvor in den kontinentalen Stellungnahmen aufgeworfen worden seien, positioniere sich das Dokument mit großer Offenheit, was der Präsident der Dachorganisation des Laienapostolats in Österreich als "überaus positiv" bewertete.
Dass das "Instrumentum laboris" die Taufe als "zentrales Merkmal der Sendung" anerkenne, ergänze die Bedeutung der Weihe für den kirchlichen Dienst, statt sie zu schmälern, befand Mazal. Außerdem werde der "Vielfalt der Charismen" Rechnung getragen - was zugleich eine "entscheidende Öffnung für eine weiter wachsende Beteiligung von Frauen in kirchlichen Funktionen". Bemerkenswert ist für den KLRÖ-Präsidenten zudem der Hinweis, für die Sendung sei die sich aus der Taufe herleitende "nicht reduzierbare Einzigartigkeit jedes Einzelnen" in seiner Beziehung zu Christus entscheidend. Andere Differenzierungsmerkmale wie etwa Geschlechtlichkeit träten dadurch in den Hintergrund und die "liebevolle Begegnung mit Menschen, die sich bisher durch Lehraussagen oder pastorale Praxis ausgeschlossen fühlen" werde gefördert.
Freilich sei das Arbeitspapier "kein Endpunkt, sondern ein weiterer Schritt im synodalen Prozess ist, in dem noch große Anstrengungen bevorstehen", bemerkte Mazal. Für die abschließenden Beratungen sei nun thematisch eine "große Bandbreite eröffnet". Angesichts sehr unterschiedlicher Erwartungen sei es bei den nächsten Schritten wichtig, dass alle Beteiligten den "Willen, Trennendes zu überwinden" verspürten und "durch wertschätzenden Umgang mit Unterschiedlichkeit" ein "Zeugnis von der Einheit" gäben. Nur so könnten Spaltungen vermieden werden, "auch wenn nicht alle Erwartungen erfüllt oder manche Befürchtungen Realität werden".
Quelle: kathpress