
Neuer Bio-Urnenfriedhof entsteht bei Klagenfurter Dom
Ab dem Frühjahr 2024 entsteht beim Klagenfurter Dom ein neuer Bio-Urnenfriedhof. Bei diesem "österreichweit einzigartiges Projekt" soll der Friedhof "in die Stadt, in den Alltag der Menschen und in den Raum von Kirche" zurückgeholt werden, teilte die Diözese Gurk in einer Aussendung mit. Der Friedhof im Hemmahof nördlich der Domkirche, der bereits seit mehreren Jahren unter dem Titel "Paradies am Dom" geplant werde, wurde nun nach Vorliegen der notwendigen behördlichen und kirchlichen Genehmigungen vom Klagenfurter Dechant und Dompfarrer Peter Allmaier am Mittwoch in Klagenfurt präsentiert.
"Vor Jahrhunderten waren Friedhöfe rund um Kirchen üblich, sie wurden dann aber aus hygienischen Gründen und wegen der Ausdehnung der Städte aufgelassen", erklärte Allmaier. Die Dompfarre reagiere mit der Umsetzung dieses Projektes vor allem auch auf den Wandel in der Bestattungskultur. In Klagenfurt erfolgen bereits 72 Prozent der Bestattungen in Urnen. "Von der äußeren Form her erhält die Stadt Klagenfurt einen neuen, schon gestalteten Innenhof, eine Oase der Ruhe mitten im belebten Zentrum. Gleichzeitig verankert der Friedhof das Gedenken an die Verstorbenen wieder mitten im Alltag", so Allmaier. Das "Paradies am Dom" stehe allen Menschen, unabhängig von Religionszugehörigkeit oder Herkunft offen.
Die Kosten für die Errichtung des Bio-Urnenfriedhofs in Höhe von 200.000 Euro trägt die Dompfarre Klagenfurt zur Gänze. Auf 600 Quadratmetern sollen 800 voll kompostierbare Bio-Urnen in der Wiese des neu angelegten Gartens Platz finden. In weiterer Folge sei keine Grabpflege notwendig, für die Hinterbliebenen fallen keine laufenden Verpflichtungen an. Die Gebühr für das mit zehn Jahren befristete Nutzungsrecht beträgt derzeit einmalig 2.100 Euro. Nach zehn Jahren kann die Grabstelle von der Friedhofsverwaltung für eine neue Urnenbestattung freigegeben werden.
Quelle: kathpress