Teuerung: Diakonie weist auf hohe Kosten zum Schulstart hin
Angesichts der Teuerung weist die Diakonie auf die hohen Kosten für Schulmaterialien, Ausflüge oder Wandertage hin. "Schultasche, Sportbeutel, Hefte, Stifte, Malfarben und Handarbeitskoffer - schon ein einfaches Startpaket für die Schule kann 100 bis 300 Euro kosten", betonte Martin Schenk, Armutsexperte und Diakonie-Vizedirektor, auf der Webseite der evangelischen Hilfsorganisation zum bevorstehenden Schulstart im September. Er forderte unter anderem einen gemeinsamen Einkauf von Schulmaterialien zur Kostensenkung.
Laut der letzten SORA-Schulkostenstudie komme es durchschnittlich pro Kind zu jährlichen Gesamtkosten in Höhe von 1.400 Euro für Volksschule und Unterstufe, für die Oberstufe seien es sogar 1.690 Euro, so der Experte. Rund 52.000 Volksschulkinder und 81.000 Kinder in der Unterstufe würden in einkommensarmen Haushalten leben. Schenk schlägt vor, dass Schulen gemeinsam Schulmaterialien einkaufen und damit günstigere Preise aushandeln. "Diese Möglichkeit sollte vom Ministerium und den Bildungsdirektionen genützt werden, um die Kosten zu senken."
Auch auf die Kosten für Nachhilfe wies der Armutsexperte hin: "Wenn an der Schule ein guter Förderunterricht organisiert ist, dann kann der Druck auf privat finanzierte Nachhilfe deutlich gesenkt werden." Eine gut verschränkte Ganztagsschule würde die bezahlte Nachhilfequote weiters reduzieren. 20 Prozent aller Eltern würden für ihr Kind gern Nachhilfe bekommen, viele können sich diese aber nicht leisten, das betreffe immerhin 200.000 Schülerinnen und Schüler.
Schenk plädierte auch dafür, einen "Schulausgleichsfonds" einzurichten. Er verwies auf den im Rahmen der Coronahilfen eingerichteten Geldtopf in der Höhe von 6,8 Millionen Euro für die Unterstützung von Schulveranstaltungen. Aus diesem könne die Regierung einen solchen Fonds schaffen, "der zukünftig bei einkommensschwachen Schülerinnen und Schülern die hohen Kosten bei Schulreisen und Schulveranstaltungen mitträgt", so Schenk. (Infos: www.diakonie.at)
Quelle: kathpress