
Armutskonferenz: "Trümmerhaufen Sozialhilfe"
Von einem "Trümmerhaufen Sozialhilfe" spricht die Armutskonferenz in einer Aussendung am Freitag. Die Bilanz der Sozialhilfe ist für das Netzwerk verheerend. Wenn die Regierung jetzt davon spreche, wegen der Teuerungen Ärmeren helfen zu wollen, dann dürfe man zugleich aber zur schlechten Sozialhilfe nicht schweigen, hieß es in der Aussendung. Verschlechterungen bei der Sozialhilfe seien oftmals mit den "Ausländern" argumentiert worden, würden aber alle treffen. "Keiner alten Frau, keinem Menschen mit Behinderungen, keinem Niedriglohnbezieher geht es jetzt besser", so die Armutskonferenz wörtlich.
Die schlechte Sozialhilfe habe tiefe Gräben aufgerissen. "Es trennen Menschen bereits Schluchten von der notwendigen Hilfe", hieß es in der Aussendung. Das Netzwerk kritisierte vor allem Kürzungen bei Menschen mit Behinderungen, Kindern und beim leistbarem Wohnen.
Bei Menschen mit Behinderungen würden deren Unterhaltsforderungen jetzt österreichweit als Einkommen gewertet. Kinder seien von Kürzungen ebenso gravierend betroffen und vielfach in ihrer Entwicklung eingeschränkt. Eine weitere massive Verschlechterung betreffe die Leistungen fürs Wohnen, auch die Wohnbeihilfe werde jetzt von den zuständigen Behörden einbehalten. Um ihre Miete zu zahlen, müssten die Betroffenen das aufbrauchen, was eigentlich für den notwendigsten Lebensunterhalt dienen sollte. Mindeststandards gebe es keine mehr, das Ziel der Armutsbekämpfung sei aus den Zielen des Gesetzes gestrichen worden.
Die Sozialhilfe sei mittlerweile eine Ruine. "Wir müssen ein neues sicheres Gebäude bauen, das Existenz, Chancen und Teilhabe sichert. Ein solches sollte gerade in Krisenzeiten halten", so die Armutskonferenz. Nachsatz: Es gehe es bei der Sozialhilfe um 0,4 Prozent des Staatsbudgets für die ärmsten 2,5 Prozent der Bevölkerung. Das sei sehr gering im Verhältnis zu anderen Ausgaben der Republik.
Quelle: Kathpress