
NGO: Wieder Blasphemie-Vorwürfe gegen Christen in Pakistan
In Pakistan wird der umstrittene Blasphemie-Paragraf auch weiterhin genutzt, um gegen die christliche Minderheit vorzugehen und sie zu vertreiben. Darauf hat der Generalsekretär der NGO "Christen in Not" (CiN), Elmar Kuhn, aufmerksam gemacht. CiN ist seit vielen Jahren in Pakistan engagiert, um Christen, die Opfer des Paragrafen werden, juristisch zu helfen. Kuhn äußerte sich am Sonntag bei einer internationalen Friedenskonferenz auf der burgenländischen Burg Schlaining.
Erst am Wochenende sei in Lahore ein christliches Ehepaar in Gewahrsam genommen worden, nachdem ein Verfahren wegen Blasphemie gegen sie eingeleitet worden war, so Kuhn. Angeblich hätten sie eine Kopie des "Heiligen Koran" geschändet. Ein Nachbar habe Anzeige erstattet.
Ziel dieser und ähnlicher Aktionen sei es, die Christen zu entmutigen, damit sie Pakistan verlassen und die Muslime ihren Besitz übernehmen können, so Kuhn unter Verweis auf Projektpartner in Pakistan.
Der Vorfall ereignete sich nicht lange, nachdem im August in der Stadt Jaranwala im Bezirk Faisalabad zahlreiche Kirchen und ganze christliche Viertel zerstört wurden. Der vorgeschobene Grund lautet laut CiN, Blasphemie-Vorwürfe gegen Christen.
Falsche islamistische Narrative zerstörten den Sinn des Koran und führten in einen Religionskrieg, warnte Kuhn in Schlaining: "Es ist hoch an der Zeit, endlich Narrative des Friedens zu entwickeln, die auf Wahrheit beruhen." Kuhn erntete mit seinem Appell laut Aussendung von CiN auch unter den anwesenden Muslimen aus Österreich, Bangladesch und Afghanistan ausnahmslos Zustimmung.
Die Konferenz stand unter dem Motto "Beitrag zu einer globalen Kultur des Friedens" und wurde von der Coalition of Faith Based Organization und der Föderation für Weltfrieden veranstaltet.
Quelle: kathpress