
Wiens Vergolder präsentieren Ausstellung im Stephansdom
Die Zunft der Vergolder und Staffierer zeigt erstmals zwei hochkarätige Ausstellungen in Wien: Die Schau"Ecclesia Art Aurum - Tore zum Himmel" läuft vom 29. September bis zum 24. Oktober in der Barbarakapelle im Stephansdom; "Vergolder und Staffierer - Ärzte der Heiligen" lautet der Titel einer weiteren, am selben Tag startenden Schau im Curhaus am Stephansplatz 3, die bis 26. Jänner 2024 zugänglich ist. Die Gratis-Ausstellungen werden durch Dompfarrer Toni Faber bei einer Zunftmesse mit Fahnenweihe in den Wiener Stephansdom, am 28. September um 17 Uhr eröffnet, auch Bezirksvorsteher Markus Figl hat sein Kommen angekündigt.
"Die Vergolder und Staffierer präsentieren in diesen einzigartigen umfangreichen Sammlungen ihr Handwerk - vom alten Ägypten bis in die Moderne", erklärte Waltraud Luegger, Berufsgruppensprecherin der Vergolder der Wirtschaftskammer Wien, am Freitag in einer Ankündigung. Dieses Handwerk sei eng mit Traditionsbewusstsein verbunden. "Wir schaffen und erhalten Werte, die Generationen überdauern. Mit großer Verantwortung, Können und Liebe zum Detail tragen wir zum österreichischen Kunst- und Kulturgut bei", sagte Luegger.
Laut Kurator Stefan Nachförg spannen die Ausstellungen einen Bogen über die Geschichte des Handwerks und der Techniken im Laufe der Jahrhunderte: "Neben einem historischen Beitrag über die Zunft und altem Werkzeug gliedert sich die Ausstellung thematisch in die Schwerpunkte Kirchenvergoldung, Fassmalerei, Kirchenmalerei, Bauvergoldung, Rahmenmacher, Möbel, Moderne Kunst und Design." Ergänzt würden diese Schwerpunkte durch historische Dokumente, Fotos und Filmmaterial über die Entstehung eines Objektes, Werkstoffe und Utensilien sowie Ausbildung und Werdegang eines Vergolders.
Kooperation mit zeitgenössischen Künstlern
In der Barbarakapelle soll mit der Ausstellung "Ecclesia -Art -Aurum - Tore zum Himmel" die praktische Umsetzung des Vergolderhandwerks vor Ort gezeigt werden. In Kooperation mit mehreren zeitgenössischen Künstlern - genannt wurden Clemens Maria Fuchs, Elena Strubakis, Johannes Götzhaber, Raja Schwahn-Reichmann und P. Raphael Statt - werde die unterschiedliche Verwendung von Gold bei moderner sakraler Kunst gezeigt.
Bei der Handwerksausstellung "Vergolder und Staffierer - Ärzte der Heiligen" im Curhaus liegt der Fokus auf der Geschichte des Handwerks und der Techniken im Laufe der Jahrhunderte. Der Eintritt ist frei, Führungen und Workshops werden auf Nachfrage angeboten.
Immaterielles Weltkulturerbe
Das Vergolderhandwerk wurde 2017 in die Liste des immateriellen Kulturerbes der UNESCO in Österreich aufgenommen. "Die damit verbundene Sichtbarmachung von Wissen und Können, von Leidenschaft und Freude der gegenwärtigen Meisterinnen und Meister trägt wesentlich zur öffentlichen Wahrnehmung der soziokulturellen Bedeutung dieses herzerfrischenden Handwerks bei", wies Maria Walcher, Expertin für immaterielles Kulturerbe, in der Aussendung hin.
Quelle: kathpress