Katholischer Familienverband wirbt für längere Karenzzeiten
Nachdem im Nationalrat die Verkürzung der Karenz auf 22 Monate beschlossen wurde, wenn diese nur von einem Elternteil in Anspruch genommen wird, wirbt der Katholische Familienverband Österreichs (KFÖ) bei Arbeitgebern nun für eine freiwillige Verlängerung. "Die nun beschlossenen 22 Monate sind die verpflichtende Karenz, die die Arbeitgeber/innen gewähren müssen. Es steht ihnen aber frei, ihren Mitarbeiter/innen eine längere Karenzdauer zu gewähren", betonte Familienverbandspräsident Alfred Trendl in einer Aussendung am Dienstag.
Die neue Regelung, wonach die letzten zwei Monate der Karenz vom zweiten Elternteil konsumiert werden müssen, um nicht zu verfallen, habe laut Familienverband zu "massiver Kritik" geführt. Trendl wolle daran erinnern, dass das Gesetz nur Mindestzeiten festlegt und Arbeitgeber und Arbeitnehmer auch anderes vereinbaren könnten. Damit könne die Wirtschaft den Wünschen junger Eltern entgegenkommt. "Gerade in Zeiten, wo Unternehmen gute Mitarbeiter/innen dringend suchen, kann dies auch ein entscheidender Wettbewerbsvorteil im Rennen um passende Mitarbeiter/innen sein", ist der KFÖ-Präsident überzeugt.
So sei die Familienfreundlichkeit eines Unternehmens ein immer wesentlicherer Faktor bei der Auswahl eines Arbeitsplatzes darstellt. Eine individuelle Vereinbarung bei Betreuungspflichten von Eltern kleiner Kinder - könnte so zum Normalfall werden: "Wenn im Arbeitsvertrag die Zusage des Arbeitgebers über eine Karenzzeit von 24 Monaten steht, kann das auch ein Argument sein, sich für diesen Arbeitgeber zu entscheiden; egal, wie lange Eltern dann Karenz in Anspruch nehmen", so der Präsident der kirchlichen Familienorganisation.
Quelle: kathpress