
Theologische Fakultät Wien: Mit breitem Angebot ins neue Studienjahr
Mit einer Reihe von hochkarätigen Veranstaltungen bzw. Angeboten startet die Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Wien ins Wintersemester. Neben einer interdisziplinären Ringvorlesung über Klimagerechtigkeit und Religion wird auch die Poetikdozentur Religion und Literatur prominent fortgesetzt. Am 16. Oktober wird der offizielle Auftakt mit dem heurigen "Dies facultatis" und einem Festvortrag des am University College Stockholm lehrenden orthodoxen Theologen Cyril Hovorun gesetzt.
Am Dienstag, 10. Oktober, startet die Ringvorlesung "Klimagerechtigkeit und Religion", bei der der Beitrag von Ethik und Religionen zu Fragen von Klima, Nachhaltigkeit und Schöpfung im Mittelpunkt steht. Zu Beginn steht ein Podiumsgespräch mit Nikolaus Krasa, dem Generalvikar der Erzdiözese Wien, Diakonie-Direktorin Maria Katharina Moser und Gerhard Weißgrab, Präsident der Österreichischen Buddhistischen Gesellschaft, auf dem Programm. Im Anschluss sollen jeweils dienstags ab 18.30 Uhr im Hörsaal 6 der Uni Themen von der Schöpfungstheologie über neuen Sicht auf den Menschen, tierethische Fragestellungen bis hin zur Analyse des Phänomens "Apokalyptik" im Fokus stehen.
Der heurige "Dies facultatis" wird am 16. Oktober mit einem Gottesdienst im byzantinischen Ritus in der Schottenkirche beginnen, dem Prof. Thomas Mark Németh vorstehen wird. Im Großen Festsaal der Universität folgt dann ab 18 Uhr die Festveranstaltung u.a. mit der Vergabe der fakultären Preise für herausragende wissenschaftliche Arbeiten im Studienjahr 2022/23 und einem Festvortrag unter dem Titel "Deus ex machina of the war in Ukraine" des orthodoxen Theologen Cyril Hovorun. Hovorun wird außerdem im Vorfeld des "Dies facultatis" eine "Master Class" für Doktorandinnen und Doktoranden der "Vienna Doctoral School of Theology and Research on Religion" (VDTR) anbieten.
Das "heiße Eisen" des Transgender-Diskurses wird dann bei einer interdisziplinären Tagung am 20./21. Oktober diskutiert. Der am Fach "Theologische Ethik" verankerte Verein "BCE - Association of Bioethicists in Central Europe" lädt unter dem Titel "Der Körper, in dem ich lebe - Geschlechtsangleichung im interdisziplinären Transgender-Diskurs" zu seiner Jahrestagung. Mitveranstalter der im JUFA Seminarhotel Wien City durchgeführten Tagung ist außerdem das Institut für Ethik und Recht in der Medizin.
Ergebnisse einer Spezialauswertung der jüngsten Europäischen Wertestudie mit dem Fokus auf der Rolle der Religion in der Krise der Demokratie werden im Rahmen einer Tagung am 28. November im Wiener Rathaus präsentiert. Unter dem Titel "Krise der Demokratie - Rolle der Religion" stellt die Wiener Theologin Prof. Regina Polak die Ergebnisse aus der unlängst erschienenen Studie "Values - Politics - Religion: The European Values Study" vor.
Am 11. Dezember schließlich wird der deutsche Literatur- und Sozialwissenschaftler Jan Philipp Reemtsma die 2016 ins Leben gerufene Poetikdozentur fortsetzen. Der renommierte Publizist, Mäzen und Intellektuelle spricht über Christoph Martin Wieland (1733-1813), den Wegbereiter der klassischen Deutschen Literatur, und anhand dessen Werke und Zeit über "das Belangloswerden des Religiösen". Mit Wieland, der mit Goethe, Schiller und Herder das klassische "Viergestirn" von Weimar bildete, befasst sich Reemtsma seit seiner Dissertation, jüngst legte er eine epochale Biografie über den bedeutenden Schriftsteller der Aufklärung vor. (Die Poetikvorlesung findet am Montag, 11. Dezember, um 19 Uhr im Hörsaal 6 im Hauptgebäude der Uni Wien bei freiem Eintritt statt.
Die 1384 gegründete Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Wien ist die älteste Theologische Fakultät im (heutigen) deutschsprachigen Raum. Zurzeit studieren an der Fakultät etwa 1.000 Studierende, ihre Herkunft ist zu je einem Drittel aus Österreich, EU-Staaten und Drittstaaten. Das Studienangebot umfasst theologische und religionswissenschaftliche Studienrichtungen auf allen Studienebenen (Bachelor-, Master-, Diplom-, Doktorats- und PhD-Studien). An der Fakultät forschen und lehren rund 70 Wissenschafterinnen und Wissenschaftler, gegliedert in sieben Institute und fünfzehn Fachbereiche.
Quelle: Kathpress