Scharl: Einsatz gegen Christenverfolgung Pflicht für alle Kirchen
Solidarität mit verfolgten und diskriminierten Christen weltweit ist die gemeinsame Verpflichtung aller Kirchen. Das hat der Wiener Weihbischof Franz Scharl im Kathpress-Interview betont. Scharl stand am Mittwochabend einem Gottesdienst in der Wiener Karlskirche vor. Gemeinsam mit Scharl zelebrierte der aus Nigeria stammende Pfarrer von Lassee und Schönfeld, Ikenna Okafor. Die Karlskirche war im Rahmen des "Red Wednesday" rot angestrahlt.
Zuvor fand vor dem ebenfalls rot beleuchteten Stephansdom eine Solidaritätskundgebung statt, bei der auf die Situation der verfolgten Christen aufmerksam gemacht wurde. Dabei wurde u.a. ein Grußwort des armenisch-apostolischen Bischofs Tiran Petrosyan verlesen, der angesichts der Eroberung Berg-Karabachs durch Aserbaidschan und der Vertreibung der 100.000 christlichen Armenier ausrichten ließ: "Die Gleichgültigkeit tötet zweimal und wir können es uns nicht erlauben, untätig zu bleiben." In die gleiche Kerbe schlug auch Weihbischof Scharl gegenüber Kathpress. Er mahnte mehr Aufmerksamkeit für die Situation der Karabach-Flüchtlinge ein.
"Das dröhnende Schweigen ist für Christen, die auf unsere Solidarität angewiesen sind, besonders schlimm", sagte bei der Kundgebung Jan Ledóchowski, Präsident der überparteilichen Plattform Christdemokratie, die die Veranstaltung organisierte. Weiters kamen betroffene Christen aus Indien, Frankreich, Mosambik und dem Jemen zu Wort.
"Religionsfreiheit ist keine Selbstständigkeit - auch in Österreich erleben Christen leider täglich christenfeindliche Vorfälle. Besonders christliche Schülerinnen und Schüler werden von ihren andersgläubigen Mitschülern häufig damit konfrontiert und es gibt keine niederschwellige Stelle, an die sie sich wenden können", sagte Marina Soliman, Initiatorin der Petition für eine offizielle Meldestelle für Christenfeindlichkeit in Österreich.
Am Donnerstag übergab der Vorstand der Plattform Christdemokratie Bundesministerin Susanne Raab die bisher gesammelten 1.500 Unterschriften, mit der die Einführung einer Meldestelle für Christenfeindlichkeit in Österreich eingemahnt wird.
Quelle: kathpress