Ministerin Raab: "Wir brauchen qualifizierte Zuwanderung"
"Wir brauchen qualifizierte Zuwanderung nach Österreich. Wir wollen Zuzug in den Arbeitsmarkt und nicht ins Sozialsystem." - Das hat Integrationsministerin Susanne Raab (ÖVP) am Donnerstag in ihren Ausführungen bei der Vollversammlung der Arbeitsgemeinschaft der Österreichischen Ordensspitäler in Wien-Lainz betont. Die Chancen und Herausforderungen, die mit ausländischen Pflegekräften, die nach Österreich kommen, verbunden sind, war ein inhaltlicher Schwerpunkt der Vollversammlung.
Einen Schwerpunkt ihrer Ausführungen legte die Ministerin auf die neuen "Online-Sprachkurse für Pflege" unter dem Dach des kürzlich vom Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF) ins Leben gerufenen "Integrationsservice für Fachkräfte", das Österreich für Fachkräfte und deren Angehörige attraktiver machen und sie bei ihrer Integration unterstützen soll.
"Bei den Pflegekräften haben wir zusätzlich zum Erlernen der Alltagssprache die spezifische Situation, dass sehr gute Fachsprachen-Kenntnisse wesentlich für den Berufsalltag und den Dialog mit den Patientinnen und Patienten sind", so Raab. Daher habe man die Online-Fachsprachenkurse ins Leben gerufen. Die neuen Online-Kurse seien aber nur ein Angebot von vielen, "wie wir aus Integrationssicht dem Fachkräftemangel entgegenwirken wollen und mehr Fachkräfte nach Österreich holen und in die Jobs bringen wollen".
Prozesse zu lang
Raab räumte in ihren Ausführungen zudem die sehr komplexen Prozesse zur Anerkennung der Qualifikationen ein und kündigte für den Bereich der Pflegeberufe Verbesserungen bzw. Beschleunigungen bei der Notifikation von Ausbildungen an; ebenso, was die Möglichkeiten betrifft, bis zur Nachholung noch ausstehender Prüfungen bereits in einem weniger qualifizierten Bereich arbeiten zu können.
Romana Gabriel, Personalchefin der Ordensprovinz der Barmherzigen Brüder, gab bei der Vollversammlung einen Einblick in die bisherigen Erfahrungen des Ordens im Bemühen um Pflegekräfte aus Indien. Die Anforderungen für die jungen Leute reichten vom Lernen der Sprache über die Notifikationen der Ausbildungen und umfangreiche Vorgaben zur Gewährung der Visa und der "Rot-Weiß-Rot-Karte" bis zur Arbeitserlaubnis im Gesundheitsbereich. Nicht weniger wichtig als die formalen Herausforderungen seien zugleich die menschlichen. Es brauche für die jungen Leute eine gute Begleitung bei der Integration, basierend auf Vertrauen und Verständnis für ihre herausfordernde Lebensentscheidung.
Die Arbeitsgemeinschaft der Ordensspitäler Österreichs vertritt die gemeinsamen Interessen der Spitäler nach außen, vor allem auch gegenüber der Politik, und hat intern koordinierende Aufgaben bzw. soll die Gemeinsamkeiten der Ordenseinrichtungen sowie den Austausch untereinander fördern und stärken. Die 23 Ordensspitäler betreuen jährlich bis zu zwei Millionen Patientinnen und Patienten und stellen damit eine bedeutende Säule des österreichischen Gesundheitswesens dar. Bundesweit steht jedes fünfte Spitalsbett in einem Ordenskrankenhaus.
(Infos: www.ordensgemeinschaften.at)
Quelle: kathpress