
Gruft-Leiterin Peter: Treffen vermehrt Obdachlose mit Erfrierungen an
Aufgrund der tiefen Temperaturen in Wien - teilweise unter minus zehn Grad Celsius - haben die Streetwork-Teams der Caritas in der vergangenen Woche vermehrt obdachlose Menschen mit Erfrierungserscheinungen angetroffen. Das berichtete die Mitbegründerin der "Gruft"-Obdachlosenunterkunft in der Bundeshauptstadt, Susanne Peter, im Gespräch mit "Wien heute" (Samstag). "Die Situation ist aktuell sehr angespannt", so die Caritas-Streetworkerin.
Es gebe verschiedene Gründe, warum obdachlose Menschen von den Angeboten der Stadt oder von Hilfsorganisationen nicht annehmen, so Peter, vielen seien psychisch begründet. Bei den extrem niedrigen Temperaturen würden aber immer mehr die Angebote annehmen.
Dass obdachlose Menschen immer wieder zum Spielball von Politikern werden, die damit versuchten, politisches Kleingeld zu wechseln, hält Peter für falsch. "Klientinnen sollten nicht politisiert werden", so die Streetworkerin. Natürlich wäre es wünschenswert, dass es keine Obdachlosigkeit mehr gibt, wenn man aber bei diesen Temperaturen einen wohnungslosen Menschen auf der Straße antreffe, sollte man dringend, die Rettung oder das Caritas-Kältetelefon (01-480 45 53) kontaktieren. Letzteres habe in diesem Winter in Wien bereits über 3.000 Anrufe verzeichnet, berichtete Peter.
Quelle: Kathpress