Graz: "Kirche im Kino" macht Glaube neu erlebbar
Das neue Projekt "Kirche im Kino" in Graz macht Glaube neu erlebbar. Wie der Mitinitiator des Projekts, Florian Mittl, am Donnerstag gegenüber Kathpress sagte, werden jeweils am ersten und dritten Sonntag um 11.11 Uhr Messen im Schubert Kino in der Grazer Innenstadt gefeiert. Gestaltungselemente seien dabei christliche Rock- und Popmusik, alltagsrelevante Predigten, zum Kinopassende Elemente, einfacher Sprache und generell eine achtsame Willkommenskultur.
Die gemeinsame Initiative der steirischen Theologen Florian Mittl, Stefan Gmoser, Alexander Auer und des Caritas-Seelsorgers Dominik Wagner entstand aus dem Nachdenken darüber, in welcher Form Kirche, die aus verschiedensten Gründen immer weniger Menschen erreiche, vor allem junge und kirchenferne Menschen ansprechen kann. "Jesus hat gerne Geschichten erzählt und in Gleichnissen gesprochen. Und das Kino ist ein Ort, der für gute Geschichten prädestiniert ist", begründete der als Laientheologenseelsorger tätige Mittl den ungewöhnlichen Veranstaltungsort für Sonntagsmessen. Die Premiere am vergangenen Sonntag habe ein buntes Publikum angezogen: "neugierige Kircheninsider", junge Erwachsene, Familien mit Kindern und ältere Menschen; manche davon würden sonst kaum je in eine Messe gehen.
Christliche Popmusik und interaktive Elemente
"Eine große Leinwand, Dolby-Surround-Sound und Popcorn-Geruch" - das Kino sei ein Ort, an den man gerne gehe, wies Mittl hin. Bei "Kirche im Kino" sollen cineastische Elemente und kirchliche Praxis verschmelzen. Musikalisch begleitet werden die Gottesdienste jeweils von der "Uprising Band", ein Ensemble junger professionell Musizierender. Die Songtexte der christlichen Rock- und Poplieder werden neben Filmausschnitten und Animationen auf der Leinwand eingeblendet. In Zukunft wollen die Veranstalter in der Liturgie auch auf interaktive Elemente setzen. So sollen Messbesucherinnen und -besucher anonym und in Echtzeit persönliche Fürbitten über die Handyapp "Mentimeter" übermitteln können. "Für jede Fürbitte wird eine Kerze auf der Leinwand aufleuchten", kündigte Mittl an.
"Happy Hour" und "Theologie vom Fass"
Neben den Gottesdiensten im Kino baut das Projekt, das von der Diözese Graz-Seckau und privaten Sponsoren finanziert wird, auf zwei weiteren Säulen auf: Es sollen auch karitative Projekte umgesetzt und niederschwellige Gesprächsformate angeboten werden, so Mittl. "Mit 'Kirche im Kino' wollen wir uns positiv in die Gesellschaft einbringen, Gemeinschaft fördern und im besten Fall eine Gemeinde entstehen lassen."
Ab Februar laden die Veranstalter einmal im Monat zu einer "Happy Hour", einem Stammtisch in einem Lokal in der Nähe des Kinos. "Es soll ein niederschwelliges Format sein, wo Menschen einfach zusammenkommen können - ohne Programm", kündigte der Theologe an.
Ab März soll es zusätzlich das Format "Theologie vom Fass" geben. "Wir laden einmal im Monat Gäste zu Gesprächen über Gott und die Welt ein." Mit "Fass" sei ein Bierfass gemeint, so Mittl. Es müsse sich aber keiner zum Biertrinken gezwungen fühlen, scherzte der Theologe im Gespräch mit Kathpress.
(Info: https://kircheimkino.com/)
Quelle: kathpress