
Fastentuch-Installation "Orakel" im Klagenfurter Dom
Zeitgenössische Kunst als Bindeglied zwischen Glauben und aktuellen gesellschaftsrelevanten Themen bildet während der Fastenzeit in zwei Kärntner Pfarren einen besonderen Schwerpunkt: Wie die Diözese Gurk auf ihrer Website mitteilte, wird im Klagenfurter Dom mit der Aschermittwoch-Liturgie mit Diözesanbischof Josef Marketz abends am 14. Februar das diesjährige Projekt "Kunst im Dom" zum Thema "Orakel" eröffnet. Im Mittelpunkt der Kunstinstallation der slowenischen Künstlerin Eva Petric stehe die Frage "Bist Du ein Mensch?". Und in der Pfarre Krumpendorf steht unter dem Titel "Ein Dorf fastet" und mit der Ausstellung zu "Laudate Deum" Schöpfungsverantwortung im Mittelpunkt.
Die Basis der Kunstinstallation im Rahmen der Reihe "Kunst im Dom", die im Klagenfurter Dom bis Ostern zu sehen ist, bilden durchscheinende Folienbahnen, die als dreidimensionale Installation vor dem Hochaltar aufgehängt und von dahinterliegenden Reflektoren beleuchtet sowie mit Musik und Sprachintervallen ergänzt werden. Dompfarrer Peter Allmaier erinnerte an die Bedeutung des Orakels im antiken Griechenland als "eine oft mehrdeutige oder unklare Äußerung, die von einem Priester oder einer Priesterin an einem Schrein als Antwort eines Gottes auf eine Anfrage gegeben wurde". Die Technisierung und speziell die Entwicklung im Bereich der KI schreite rasch voran. Vor diesem Hintergrund solle die Kunstinstallation "Orakel" dazu anregen, die damit verbundenen "Auswirkungen auf das Menschsein wahrzunehmen und die Dimension des Menschlichen zu bewahren", sagte Allmaier.
Gerade in Zeiten des Transhumanismus sei es "wichtiger denn je, sich zu fragen: 'Bist du ein Mensch?'" - eine Frage, von deren Antwort laut dem Dompfarrer "die Zukunft einer Zivilisation der Empathie und der Kreativität abhängt". Am Sonntag, 18. Februar, wird sich Allmaier darüber um 17 Uhr im Gespräch mit Künstlerin Eva Petric austauschen.
Begleitend zur "Kunst im Dom" gibt es in der Klagenfurter Domkirche in der Fastenzeit drei Passionskonzerte, organisiert von der Dommusik Klagenfurt in Kooperation mit Orgelland Kärnten: Am 8. März interpretieren Domorganist Klaus Kuchling und der burgenländische Kirchenmusiker und Intendant des Festivals "ORGELockenhaus", Wolfgang Horvath, "Le Chemin de la Croix - Der Kreuzweg" von Marcel Dupré und Paul Claudel. Am 17. März führt die Dommusik Arvo Pärts "Johannespassion" auf, am 22. März das Haydn Quartett und die Schauspielerin Christina Polzer "Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze" von Joseph Haydn.
"Welt wieder ins Lot bringen"
Das diözesane Referat für Schöpfungsverantwortung hat Ende 2023 dazu eingeladen, 24 ausgewählte Zitate aus dem Papstschreiben "Laudate Deum" kreativ zu interpretieren. Es beteiligten sich u. a. die "Scientists for Future" der Universität Klagenfurt, das Ökosoziale Forum, Pfarren, Schulen, das Eggerheim oder das "Haus Martha" mit Gemälden, Kollagen und Texten - die Werke sind bis Ostersonntag in der Pfarrkirche Krumpendorf zu sehen. Die Wanderausstellung ist Teil des Projekts "Ein Dorf fastet 2024", das von der Pfarre Krumpendorf mit Kooperationspartner organisiert wird.
Geplant sind im Rahmen der Initiative u. a. Fastenwochen und -vorträge, eine Umweltreinigungsaktion mit Jugendlichen, Workshops und Konzerte. Auch die Sonntagsgottesdienste in der Krumpendorfer Christkönig-Kirche stehen während der Fastenzeit unter thematisch passenden Schwerpunktthemen. Die Aktion "Ein Dorf fastet" soll dazu beitragen, "sich selbst, aber auch die Welt wieder ins Lot zu bringen", erklärte Pfarrer Premur, der zertifizierter Fastenbegleiter ist.
(Info: www.kath-kirche-kaernten.at)
Quelle: kathpress