Caritas zum Jahrestag des Ukraine-Kriegs: Hilfe muss weitergehen
Die Caritas appelliert im Vorfeld des zweiten Jahrestags des Kriegs in der Ukraine, die österreichische Hilfe für die Menschen in der Ukraine aufrechtzuerhalten. "Ein Ende der Gefechte ist leider auch im zweiten Kriegswinter nicht in Sicht", betonte Caritas-Präsidentin Nora Tödtling-Musenbichler, die sich unlängst selbst ein Bild von der Lage vor Ort machen konnte, in einer Aussendung am Donnerstag, "Hilfe ist auch weiterhin dringend notwendig."
"Dieser Krieg hat seit seinem Beginn vor zwei Jahren das Leben von Millionen Menschen zerstört, Kinder wurden und werden weiterhin ihrer Zukunft beraubt", so Tödtling-Musenbichler. Besonders betroffen seien vulnerable Gruppe, ältere und behinderte Menschen und Kinder. Letzteren gelte es, trotz der Auseinandersetzungen eine Zukunft zu ermöglichen. Sie dankte für die Hilfsbereitschaft der Österreicherinnen und Österreicher, jeder Spenden-Euro helfe. Die Solidarität aus Österreich gebe den Betroffenen Kraft und Motivation zum Durchhalten, "das habe ich auf meiner Ukraine-Reise immer wieder von Menschen gehört", so Tödtling-Musenbichler.
Zum Jahrestag des Kriegs machten auch die diözesanen Caritasverbände auf das Fortlaufen ihrer Hilfsangebote aufmerksam. "Unsere Hilfe muss weitergehen. Vor allem für die Millionen Kinder im Krieg", appellierten die Wiener Caritasdirektoren Klaus Schwertner und Alexander Bodmann. Am Donnerstagabend plant die Caritas ein großes Lichtermeer für ukrainische Kinder am Stephansplatz in der Wiener Innenstadt. "Seit Beginn des Angriffskriegs appellieren wir an die Menschen in Österreich: Das ist kein Sprint, sondern ein Marathon der Hilfe, den Europa hier laufen muss. Unsere Hilfe muss weitergehen und einen langen Atem haben", so die Caritasdirektoren.
Jede Spende ermögliche es, weiterhin Hilfe zu leisten. "Je mehr Menschen unsere Hilfe mittragen, umso mehr Hilfe können wir möglich machen", so Schwertner und Bodmann. Seit Beginn des Kriegs im Februar vor zwei Jahren habe das Caritas-Netzwerk mehr als vier Millionen Menschen in der Ukraine erreicht. 500 Tonnen Hilfsgüter der Caritas Österreich wurden in die Ukraine geliefert-240.000 Menschen konnten dadurch konkret unterstützt werden, so die Bilanz der Hilfsorganisation.
Die Caritas der Diözese Graz-Seckau helfe seit Beginn des russischen Angriffs kriegsbetroffenen und vertriebenen Ukrainerinnen und Ukrainern sowohl nach ihrer Ankunft in der Steiermark als auch vor Ort in der Ukraine und in benachbarten Aufnahmeländern wie Ungarn, Bulgarien und Rumänien, teilte die Hilfsorganisation am Donnerstag mit.
So seien im Verlauf des vergangenen Jahres rund 5.700 Ukraine-Vertriebene betreut, dabei wurden rund 46.000 Hausbesuche gemacht, insgesamt rund 61.000 Betreuungsstunden geleistet und über 210.000 Kilometer mit dem Auto zurückgelegt. In Caritas-Unterkünften wurden 640 Personen versorgt. Dolmetscherinnen und Dolmetscher leisteten rund 3.000 Arbeitsstunden.
In Oberösterreich habe man wichtige Anlaufstellen für Vertriebene ins Leben gerufen, so die Caritas der Diözese Linz in einer Aussendung am Donnerstag - etwa das Begegnungszentrum beim Südbahnhofmarkt in Linz, den der Verein Ukrainische Community in OÖ und den "Point of Ukraine". Zudem gebe es Sprachcafés, Frauentreffen, Lernbegleitung, Veranstaltungen für Kinder und Jugendliche sowie psychologische Angebote, bei denen die Vertriebenen niederschwellig das Erlebte verarbeiten können. (Spenden: wirhelfen.shop/ukrainehilfe, oder: www.caritas.at/kinderkampagne)
Quelle: kathpress