Caritas zum Gaza-Konflikt: Dauerhafter Waffenstillstand nötig
Angesichts der humanitären Lage im Gazastreifen fordert die Caritas Österreich einen sofortigen und dauerhaften Waffenstillstand. "Vor den Augen der Welt ereignet sich eine humanitäre Katastrophe. Die Menschen im Gazastreifen schweben in Lebensgefahr", betonte Andreas Knapp, Generalsekretär der Caritas Österreich Internationale Programme, in einer Aussendung am Mittwoch. Ebenso ruft die Hilfsorganisation zur Freilassung aller Geiseln, zum Schutz der Zivilbevölkerung, des medizinischen Personals und humanitärer Helferinnen und Helfer und zum verbesserten Zugang zu humanitärer Hilfe auf. "Wir schließen uns als Caritas auch dem Aufruf von Papst Franziskus zu sofortigem Frieden in Gaza an", so Knapp.
Durch Kriegshandlungen, fehlende humanitäre Hilfe und zusammengebrochene medizinische Versorgung sowie dadurch bedingte Krankheiten und Hunger sei die Lage der Menschen katastrophal, so Knapp. Expertinnen und Experten seien sich einig, dass es seit dem Zweiten Weltkrieg keinen Fall gegeben habe, in dem eine ganze Bevölkerung mit derartiger Geschwindigkeit in extremen Hunger und Elend gestürzt wurde. "Wir sind als internationale Gemeinschaft und als Caritas dazu verpflichtet, notleidende Menschen mit humanitärer Hilfe zu versorgen", so Knapp.
Die Initiative Österreichs, weitere zehn Millionen Euro für die Bevölkerung von Gaza über den Auslandskatastrophenfonds zur Verfügung zu stellen, begrüßte der Caritas-Generalsekretär. Allerdings müsse klar sein, "dass dies nur ein Anfang sein kann und angesichts des unsäglichen Leids der Menschen im Gazastreifen langfristig mehr Mittel zur Verfügung gestellt werden müssen".
Hungersnot droht
Knapp verwies zudem auf Warnungen des Welternährungsprogramms vor einer unmittelbar bevorstehenden schweren Hungersnot, falls sich nicht sofort etwas an der derzeitigen Situation ändere. Dies gelte es zu verhindern, betonte der Auslandshilfe-Generalsekretär. Daher fordere die Caritas einen sicheren und nachhaltigen Zugang für humanitäre Hilfe in den Gazastreifen, einschließlich der Bereitstellung lebensrettender Hilfsgüter, Medikamente, Lebensmittel, Wasser und Treibstoff, aber auch psychosozialer Dienste.
Die Caritas Österreich unterstützt aktuell die US-amerikanische Caritas CRS (Catholic Relief Services) mit einem Beitrag von 100.000 Euro bei den laufenden Aktivitäten in Gaza. "Die Zugänge zu humanitärer Hilfe sind nach wie vor äußerst beschränkt. Unser Partner CRS unterstützt in Form von Bargeldhilfe, Hilfsgütern, Materialien für Unterkünfte und Winterausrüstung wie Decken, Matratzen, Zelte, Planen. Mit der Bargeldhilfe werden 115.590 Personen erreicht", erklärte Knapp.
Die humanitäre Lage der Menschen im Gazastreifen ist nach der militärischen Reaktion Israels auf das Massaker von Terroristen der Hamas am 7. Oktober 2023, bei dem mehr als 1.200 Menschen in Israel getötet und 250 Geiseln in den Gazastreifen verschleppt wurden, katastrophal. Sichere Unterkünfte und die Versorgung mit Trinkwasser und Nahrungsmitteln seien nicht gegeben. 2,2 Millionen Menschen sind von einer Hungersnot bedroht, während 378.000 Menschen bereits akut hungern, so die Hilfsorganisation. (Spenden: AT23 2011 1000 0123 4560, Kennwort: Nahost-Konflikt, oder Online: www.caritas.at/nahost-konflikt)
Quelle: kathpress