Emmausgemeinschaft macht auf obdachlose Frauen aufmerksam
Die Emmausgemeinschaft St. Pölten macht zum Weltfrauentag auf die prekäre Situation von obdachlosen Frauen aufmerksam. Etwa ein Viertel der von Wohnungslosigkeit betroffenen Menschen in Österreich sind Frauen, so die Sozialorganisation in einer Aussendung am Donnerstag. Im öffentlichen Raum sehe man sie aber nur selten und sie werden als solche auch kaum wahrgenommen. Dabei seien häusliche Gewalt, Armut, psychische Erkrankungen typische Symptome weiblicher Obdachlosigkeit.
Aufgrund finanzieller Abhängigkeiten verharrten Frauen länger in belastenden Partnerschaften und benötigten mehrere Anläufe, ehe sie es schafften, die jeweilige Gewaltspirale endgültig zu durchbrechen, betonte Rita Olah, Leiterin des Emmaus Frauenwohnheims in St. Pölten. "Die meisten Frauen, die bei uns andocken, stammen aus schwierigen Abhängigkeitsverhältnissen, zum Teil sind diese auch sehr gewaltgeprägt", erklärte Olah.
Seit mittlerweile 20 Jahren bietet das Frauenwohnheim der Emmausgemeinschaft in der Stephan Buger-Gasse in St. Pölten Frauen aus Niederösterreich Schutz, Beratung und vorübergehende Unterkunft. Die Notwendigkeit und die damit einhergehenden Unterstützungsangebote zum Schutz von Frauen in akuten Lebenskrisen ließen sich mit aktuellen Meldungen aus den Medien über Femizide sowie Armutsgefährdung von Frauen und durch wissenschaftliche Statistiken belegen.
Schutzeinrichtungen wie das Emmaus-Haus seien leider nach wie "vor ein unverzichtbarer Teil unserer Gesellschaft", so Olah, gleichzeitig sollten sie als ein Rettungssignal an von Armut und Obdachlosigkeit betroffenen Frauen verstanden werden, dass Hilfe und niederschwellige Unterstützung bereitstehen. "Das Schönste für uns ist es, wenn wir die strahlenden Augen unserer Klientinnen wahrnehmen, die durch unsere Unterstützung bestärkt, zuversichtlich und befähigt sind, ihr Leben wieder selbstständig zu meistern", betone die Frauenwohnheim-Leiterin. Solche Momente verbuche sie als großen Erfolg ihrer Arbeit, so Olah.
Quelle: kathpress