Katholischer Familienverband: Debatte um Bildungskarenz verfehlt
Der Katholische Familienverband Österreichs (KFÖ) hält die aktuelle Debatte um die Treffsicherheit der Bildungskarenz für verfehlt. Ein Rechnungshofbericht zeigte, dass zwei von drei Frauen in Bildungskarenz diese gleich im Anschluss an die Elternkarenz nutzen, auch die neoliberale Denkfabrik Agenda Austria kritisierte, dass die Bildungskarenz oft als Verlängerung der Babykarenz diene. "Statt die Treffsicherheit der Bildungskarenz zu kritisieren, sollte die Politik genauer die Ursachen analysieren, mit den jungen Eltern sprechen, was sie sich wünschen und entsprechend handeln", betonte Barbara Fruhwürth, Vizepräsidentin des Katholischen Familienverbandes, in einer Aussendung am Freitag.
"Für uns zeigt die aktuelle Diskussion, dass es an den Bedürfnissen junger Eltern vorbeigeht, wenn laufend auf einen immer früheren Wiedereinstieg ins Berufsleben gedrängt wird", kritisierte Fruhwürth. "Offensichtlich suchen Familien Möglichkeiten, um länger Zeit mit ihren Kindern verbringen zu können", darüber gelte es nachzudenken. "Eltern wollen Zeit mit ihren Kindern verbringen, das zeigt auch ganz deutlich die von uns 2022 in Auftrag gegebene Teilzeitstudie und das zeigen auch die Ergebnisse des Rechnungshofberichtes zur Bildungskarenz", stellte die KFÖ-Vizepräsidentin fest.
Erneut kritisierte der Katholische Familienverband die seit November geltende Verkürzung der Karenz um zwei Monate, wenn sie nur von einem Elternteil in Anspruch genommen wird: "Auch diese Maßnahme wurde primär mit Blick auf die Arbeitsmarktpolitik getroffen. Denn um die Väterbeteiligung zu steigern, wäre auch eine Verlängerung um zwei Monate möglich gewesen". Es sei dringend an der Zeit, familienpolitische Maßnahmen vor allem im Hinblick auf ihre Auswirkungen auf Familien und Kinder zu treffen, forderte Fruhwürth abschließend.
Quelle: kathpress