Sternsingeraktion: Spendenrekord zum 70-Jahr-Jubiläum
Die "Heiligen Drei Könige" haben bei der 70. Sternsingeraktion rund um den vergangenen Jahreswechsel erneut ein Rekordergebnis erzielt. Dem "großartigen Einsatz" der österreichweit 85.000 Sternsingerinnen und Sternsinger sei es zu verdanken, dass das Spendenergebnis des Vorjahres um mehr als 310.000 Euro übertroffen wurde, freute sich die Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar in einer Bilanz am Montag über das Spendenergebnis von 19,534 Millionen Euro (2023: 19,223 Mio. Euro). Das Hilfswerk der Jungschar im Bereich Entwicklungszusammenarbeit (EZA) werde die Gelder wirksam für rund 500 Hilfsprojekte in Armutsregionen der Welt einsetzen.
"Das tolle Spendenergebnis ist umso erfreulicher, als das Sternsingen zum 70. Mal von der Katholischen Jungschar durchgeführt wurde", hieß es. Die engagierten Kinder und ihre Begleitpersonen hätten bei ihrem "solidarischen Marathon der Nächstenliebe" von Haus zu Haus, bei jedem Wetter, wieder einmal verdeutlicht, "wie viel Kraft und Freude im Sternsingen steckt", wies Jungschar-Bundesvorsitzende Teresa Millesi hin. Sie dankte auch allen, die den Sternsingern ihre Türen und Geldbörsen öffnen. Als beliebtes Brauchtum, das die weihnachtliche Friedensbotschaft verbreitet, sei das Sternsingen "tatkräftige Solidarität mit Menschen, die von Armut und Ausbeutung betroffen sind". Rückenwind erhielt die Aktion zum Jubiläum auch durch den Apostolischen Segen von Papst Franziskus, erinnerte Millesi.
Als spendenstärkste Diözese erwies sich wie in den vergangenen Jahren die Diözese Linz, auch wenn es dort gegenüber dem Vorjahr ein kleines Minus gab: Die in Oberösterreich "ersungenen" 4.178.000 Euro sind 21 Prozent des bundesweiten Gesamtergebnisses. Die höchsten Spendensteigerungen gegenüber dem Vorjahr mit jeweils einem Plus von mehr als 5 Prozent gab es in den Diözesen Eisenstadt, Gurk-Klagenfurt und Graz-Seckau. Besonders stark angestiegen sind mit plus 8,6 Prozent auch die bundesweiten Spenden, teilte die Jungschar mit.
"Kritzelkraft gegen Kinderarbeit"
Und das EZA-Engagement der größten österreichischen Kinderorganisation geht weiter: Bei der Mitmachaktion "Kritzelkraft gegen Kinderarbeit" setzen sich Kinder aus Österreich, Ghana, Indien, Kenia, Philippinen und Südafrika gemeinsam für eine gerechte Welt und gegen die Ausbeutung von Kindern ein. Dabei bringen sie ihre Vorstellungen einer kinderarbeitsfreien Welt zu Papier. Eine fachkundige Jury wählt aus den knapp 400 Einreichungen drei Kunstwerke für eine Plakatserie aus, die bis zum 12. Juni, dem "Internationalen Tag gegen Kinderarbeit" an vielen öffentlichen Plätzen auf dieses Unrecht aufmerksam machen wird, kündigte die Dreikönigsaktion der Jungschar an.
Angesichts der 160 Millionen arbeitenden Kinder forderte die Dreikönigsaktion von der Politik "endlich ein Ende der unsolidarischen und kinderfeindlichen Lippenbekenntnisse". Wirksame Maßnahmen gegen Kinderarbeit, wie etwa ein europäisches Lieferkettengesetz, seien zuletzt ja auch am Widerstand österreichischer Politiker gescheitert, ärgerte sich die Dreikönigsaktion einmal mehr über die jüngste EU-Einigung auf einen "verwässerten" Kompromiss. Gemeinsam mit dem Bündnis "Kinderarbeit stoppen!" ("Jugend Eine Welt", Kindernothilfe Österreich, "weltumspannend arbeiten", Fairtrade Österreich und "Butterfly Rebels") will die Dreikönigsaktion zahlreichen Politikverantwortlichen auf europäischer und nationaler Ebene ausgewählte Kunstwerke aus der Aktion "Kritzelkraft gegen Kinderarbeit" überreichen und sie zu wirksamen Maßnahmen gegen Kinderarbeit auffordern.
(Info: www.dka.at und www.kinderarbeitstoppen.at)
Quelle: kathpress