Stift Melk: Dritte Etappe der Bibliotheks-Restaurierung gestartet
Die Restaurierung der Bibliothek im Stift Melk geht in die dritte Etappe. Heuer wird unter anderem die Altane, also der Zugangsbereich zur Bibliothek, umfassend saniert, wie die St. Pöltner Kirchenzeitung "Kirche bunt" in ihrer aktuellen Ausgabe berichtet. Damit den Besucherinnen und Besuchern des Benediktinerstiftes eine weitestgehend ungehinderte Besichtigung möglich ist, hat das Bundesheer eine Behelfsbrücke errichtet. Das Kuratorium, das anlässlich der umfangreichen Renovierung gegründet wurde, gab bei einem Pressegespräch zudem bekannt, dass neben der Sanierung der Altane u.a. auch wieder zahlreiche Büchern der historischen Bibliothek restauriert würden.
Als Vorsitzende des Kuratoriums erinnerte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, dass im vergangenen Jahr 440.000 Besucherinnen und Besucher im Stift Melk waren. Das Stift Melk sei ein kulturelles und spirituelles Zentrum, das für Niederösterreich enormen Stellenwert habe und dieser Schatz müsse erhalten bleiben. Mikl-Leitner gab bekannt, dass 1,35 Millionen Euro für die kommende Etappe 2024 veranschlagt sind, wovon das Land 25 Prozent übernimmt. Insgesamt sind bis 2032 11 Millionen Euro für Renovierungen vorgesehen.
Einen wichtigen Beitrag leistet der Förderverein "Ex Litteris Immortalitas". Präsident Erwin Hameseder betonte, dass es vielfältige Möglichkeiten zur Unterstützung gibt und jeder Betrag für die Restaurierungen willkommen sei.
Abt Georg Wilfinger dankte allen, die das Projekt unterstützen: "Es ist ein schönes Gefühl, nicht allein unterwegs zu sein." Er bezog sich in seinem Statement auch auf die neu errichtete Brücke und rief ins Gedächtnis, wie wichtig es ist, Brücken vor allem zu den Mitmenschen zu bauen - mit Gesten, Worten, einem freundlichen Lächeln.
Ungeziefer, Feuchtigkeit, Sonneneinstrahlung
Ungeziefer, Feuchtigkeit und Sonneneinstrahlung haben Teile der Melker Stiftsbibliothek stark in Mitleidenschaft gezogen. Um historische Räume und Bestände zu erhalten, läuft seit 2022 und bis 2032 ein umfassendes Restaurierungsprojekt in dem Wachauer Benediktinerstift.
Die 1735 eingerichtete Bibliothek des Stiftes Melk umfasst mehr als 100.000 Bände, davon 1.800 Handschriften und 750 Inkunabeln aus der Frühzeit des Buchdrucks vor 1500. Die älteste Handschrift stammt vom Anfang des 9. Jahrhunderts und beschäftigt sich mit Naturkunde. Pro Jahr werden nun neben den baulichen Maßnahmen unter Leitung von Papierrestauratorin Bettina Dräxler etwa 10.000 Bände gereinigt, mit der Inventarliste abgeglichen und auf Schäden untersucht.
Quelle: kathpress