Kardinäle Schönborn und Koch bloggen für "Pro Oriente"
Zahlreiche Gratulantinnen und Gratulanten aus aller Welt und den verschiedensten Kirchen haben sich zum 60-Jahr-Jubiläum der Stiftung "Pro Oriente" mit guten Gedanken eingestellt. In kurzen Blog-Beiträgen halten sie die ihrer Meinung nach größten Verdienste der Stiftung fest und zeigen auf, welche Aufgaben sie in Zukunft für "Pro Oriente" als vordringlich sehen. Die Beiträge sind unter https://www.pro-oriente.at/blog/60th-anniversary-of-pro-oriente abrufbar.
Zu den Bloggern gehört an erster Stelle Kardinal Christoph Schönborn, der Vorsitzende des Kuratoriums der Stiftung. Als Kardinal König "Pro Oriente" vor 60 Jahren gründete, habe er die Aufgabe der Stiftung darin gesehen, "durch persönliche Kontakte, Freundschaften, Begegnungen und Dialog Brücken zu bauen", so Schönborn. "Pro Oriente" sei immer auf der Suche nach neuen Wegen der Hoffnung und der Freundschaft gewesen. Das gelte umso mehr jetzt, wo die Spaltungen in der Welt wieder wachsen würden.
Erfreut zeigt sich der Kardinal darüber, dass sich "Pro Oriente" inzwischen auch besonders der Jugend annimmt. Er verweist auf die vielen Formate der Stiftung für junge Theologinnen und Theologen der verschiedensten Kirchen und die Workshops für junge Christinnen und Christen aus dem Nahen Osten und der christlichen Diaspora in Europa.
Kardinal Kurt Koch, Präfekt des Dikasteriums zur Förderung der Einheit der Christen, betont in seinem Blog-Beitrag die Schlüsselrolle von "Pro Oriente", die die Stiftung bei der Annäherung von westlichen und östlichen Christinnen und Christen gespielt hat.
Auch Linzer Altbischof Aichern bloggt
Zu den Blog-Autoren gehört auch der Linzer Altbischof Maximilian Aichern. "Pro Oriente" habe in den letzten Jahrzehnten "für zahlreiche Brücken gesorgt und im gegenseitigen Kennenlernen und der solidarischen Unterstützung wesentlich zur christlichen und menschlichen Einheit beigetragen", schreibt Aichern.
Auf die Aufgabe der Versöhnung nimmt der Wiener Pastoraltheologe Prof. Paul Zulehner Bezug: Nach Jahrzehnten des Friedens "toben Kriege, es herrscht Klimanotstand, Flucht und Migration prägen die politische Entwicklung in fataler Weise". So rückten theologische Fragen in den Hintergrund, "die großen Herausforderungen der taumelnden Welt hingegen in den Vordergrund". Religionen, auch christliche Konfessionen, ließen sich zu oft zur Legitimation von Gewalt missbrauchen, so Zulehner: "Der Weg der Versöhnung wird lange sein: aber gerade dazu kann in den kommenden Jahren 'Pro Oriente' einen starken Beitrag leisten."
Auch der frühere steirische evangelische Superintendent Hermann Miklas nimmt die Versöhnung in den Blick. Die Welt befinde sich in einer dramatischen Umbruchsituation, schreibt er. Es habe den Anschein, "als ob dabei die Bedeutung von Versöhnung und Dialog weithin unter die Räder zu kommen droht". Umso wichtiger sei es, dass sich "Pro Oriente" nicht vom Kurs der ursprünglichen Vision der Versöhnung abbringen lasse, so Miklas.
Er sehe "Pro Oriente" als einen wichtigen Akteur des Dialogs, der das Verständnis und die Zusammenarbeit der christlichen Kirchen weltweit fördert, schreibt der syrisch-orthodoxe Erzbischof Mor Polycarpus Aydin, Metropolit der Niederlande, in seinem Beitrag.
Jubiläums-Video abrufbar
Am 13. März lud die Stiftung "Pro Oriente" gemeinsam mit der Erzdiözese Wien und der Kardinal-König-Stiftung zu einem Gottesdienst in den Wiener Stephansdom. Dieser war einerseits ein Gedenken für den "Pro Oriente"-Gründer Kardinal König an dessen 20. Todestag, wie auch das 60-Jahr-Jubiläum der Stiftung gefeiert wurde. Im Anschluss an die Messe und ein Gebet am Grab Kardinal Königs in den Katakomben des Stephansdoms fand im Wiener Erzbischöflichen Palais ein Festakt statt. Den Hauptvortrag hielt Kardinal Koch.
Zu dem Gottesdienst und Festakt waren zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter der verschiedensten Kirchen gekommen. "Pro Oriente" hat dieses "Fest der Begegnung" mit einem Kamerateam begleitet und einen Kurzfilm produziert, der die besten Momente des ökumenischen Ereignisses wiedergibt. Der Film ist auf dem YouTube-Kanal von "Pro Oriente" unter https://youtu.be/UqQMO7Tf0g8 abrufbar.
Quelle: kathpress