Weltgebetstag für geistliche Berufungen ermutigt zu "weiter leben"
Die österreichischen Diözesen laden anlässlich des 61. Weltgebetstages für geistliche Berufungen am 21. April wieder zu Gottesdiensten und zahlreichen Veranstaltungen ein. Das heurige Motto lautet "weiter leben". Der Referatsbischof für das mit der Vorbereitung betraute Canisiuswerk, der Salzburger Weihbischof Hansjörg Hofer, hielt dazu in einer Aussendung am Donnerstag fest: "Das Prinzip 'schneller-höher-weiter' funktioniert nicht mehr, das zeigt sich in vielen Bereichen unseres Lebens. Mit Jesus Christus jedoch können wir weiter, tiefer, bewusster, echter leben - in der Weite, die er uns schenkt, in der Gemeinschaft der Glaubenden, als Berufene". Anstöße dazu gibt das Canisiuswerk mit zahlreichen Materialien und Impulsen.
Was alle Menschen verbinde, sei ihre Berufung zum Leben, so Hofer. "Gott hat uns aber auch zum Christsein berufen." Der Weihbischof wies auf die heutige Zeit vieler Veränderungen hin, die viele oft ratlos mache, "wo es hingehen soll - in unserer Kirche, in der Gesellschaft, in eigenen Lebensfragen". Bei der Frage "Sollen wir weitermachen wie bisher oder Neues wagen?" gelte es sich vor Augen zu halten, dass Christinnen und Christen inmitten aller Veränderungen berufen seien "zum Leben, zu einem bestimmten Dienst, jeder Mensch mit den eigenen Fähigkeiten und Talenten, horchend auf das, wofür wir in der Welt gebraucht werden", wie Hofer darlegte.
Der Bischof erinnerte an die Botschaft von Papst Franziskus zum Weltgebetstag: "Unser Leben verwirklicht und erfüllt sich, wenn wir entdecken, wer wir sind, welches unsere Stärken sind, in welchem Bereich wir sie fruchtbar werden lassen können, welchen Weg wir gehen können, um in unserem jeweiligen Lebensumfeld ein Zeichen und ein Werkzeug der Liebe, der Gastfreundschaft, der Schönheit und des Friedens zu werden." Der Papst bekräftige außerdem Synodalität als den "Stempel", den der Weltgebetstag trage, und rufe dazu auf, einander zuzuhören und gemeinsam unterwegs zu sein.
Konkret adressiert werden im Papstschreiben auch junge Leute, die kirchenfern sind oder der Kirche misstrauen: Sie sollten sich von Jesus "faszinieren", "aufrütteln" und "in Frage stellen" lassen, meinte Franziskus. "Er respektiert unsere Freiheit mehr als jeder andere, gebt ihm Raum."
Der Weltgebetstag für geistliche Berufungen wird jährlich am vierten Sonntag in der Osterzeit, dem "Sonntag des Guten Hirten", gefeiert. Er geht auf eine Initiative des Konzilspapstes Paul VI. aus dem Jahr 1964 zurück.
Die vom Canisiuswerk für den diesjährigen Weltgebetstag zur Verfügung gestellten Materialien, Gestaltungselemente, Anregungen und Impulse für Pfarren, Diözesen und Verantwortliche in der Berufungspastoral sind unter www.canisius.at/weltgebetstag im Internet zu finden.
Quelle: kathpress