Aufwendige Dachsanierung der Basilika Mondsee gestartet
Ein großes Sanierungsprojekt ist am Freitag in der Basilika Mondsee (Bezirk Vöcklabruck) gestartet. Das vor drei Jahren beschädigte, vor 65 Jahren errichtete Dach der ehemaligen Stiftskirche wird aufwendig erneuert, um insgesamt 4,3 Millionen Euro. An den Kosten beteiligen sich zu einem Viertel die Diözese Linz wie auch die Gemeinden, das Land Oberösterreich, das Bundesdenkmalamt und ein Förderverein. Für die darüber hinaus noch offenen 400.000 Euro hat die Pfarre Mondsee ein Spendenprojekt gestartet. Wie die "Salzburger Nachrichten" (SN, Samstag) berichteten, spendete der Linzer Bischof Manfred Scheuer der Baustelle am Freitag von einem Feuerwehr-Hubschrauber aus den Segen.
Dringender Handlungsbedarf habe bestanden, da nach einem verheerenden Hagelsturm 2021 das Dach schwer in Mitleidenschaft gezogen war und zuletzt immer wieder Teile der Eternitplatten auf den Boden gefallen seien, berichtete Reinhard Bell den SN. Ohne Sanierung bestehe die Gefahr, dass das Dach und damit auch die wertvollen Kunstschätze in der Kirche zerstört würden. Die vergleichsweise hohen Kosten gehen laut Johannes Lettner von der diözesanen Bauabteilung auf die große Dachfläche von 3.500 Quadratmeter zurück und die "teure, dafür denkmalschutztechnisch einwandfreie und langlebige Lösung" einer Deckung mit Schiefer. Das in altem Handwerk hergestellte Material soll mindestens 150 Jahre lang halten.
Für das Online-Spendenprojekt können Gönner eine virtuelle Kopie einer der 146.748 Schindeln um je zehn Euro erwerben und sich darauf - rein digital - mit Namen, Foto oder einer persönlichen Widmung verewigen. Zudem können vor Ort auch Lebkuchen-Schindeln erstanden werden. Über den Stand der Sanierung wird per Webcam informiert. Die Pfarre setzt auch auf die Spendenbereitschaft ausländischer Gäste, zumal die Basilika durchaus auch vielen Touristen aus Übersee - in der Schlusssequenz des Film "Sound of Music" gaben sich Maria und der Baron von Trapp hier das Jawort - bekannt ist. Eintrittsgelder will man weiterhin keine verlangen.
Stift Mondsee wurde 748 gegründet als eines der ersten Benediktinerklöster Österreichs, wurde jedoch 1791 säkularisiert. Seither wird die markante Stiftskirche, die dem Erzengel Michael geweiht ist und 2005 zur "Basilica minor" erhoben wurde, als Pfarrkirche genutzt. Ihr romanischer Vorgängerbau entstand 1104, ehe nach einem Brand ab 1470 der heutige gotische Kirchenbau errichtet wurde. Die Türme, das Portal und die Fassade entstanden ab 1730. Die Altäre von Meinrad Guggenbichler sind in der originalen Fassung erhalten, wie auch der schwarz-goldene Hochaltar aus dem Jahr 1626. Mit einem Gesamtgewicht von 8.347 Kilogramm stellt das Mondseer Stiftsgeläut eines der größten und tontiefsten Geläuteensembles Österreichs dar. (Infos zum Spendenprojekt unter www.basilikamondsee.comonline)
Quelle: kathpress