Bischof Freistetter: Bei EU-Wahl für nachhaltige Zukunft stimmen
Österreich Militärbischof Werner Freistetter appelliert bei der anstehenden Europawahl (9. Juni) sich "für eine nachhaltige Zukunft einzusetzen, in der das Wohl aller Menschen im Mittelpunkt steht". "Um den Klimawandel einzudämmen und unsere Erde für kommende Generationen zu bewahren, ist ein gesellschaftlicher Wandel erforderlich", betonte der in der Österreichischen Bischofskonferenz für die internationale Zusammenarbeit und Weltkirche zuständige Bischof in einer Aussendung der Koordinierungsstelle der Österreichischen Bischofskonferenz am Mittwoch. "Die Europawahlen bieten uns die Möglichkeit, diesen Wandel aktiv mitzugestalten", zeigte sich der Bischof überzeugt.
Einen Monat vor der Wahl ihres Parlaments stehe die Europäische Gemeinschaft vor großen inneren und globalen Herausforderungen, heißt es in der Aussendung weiter: "Zwei Kriege in der unmittelbaren Umgebung, mit zahlreichen anderen kriegerischen oder gewaltvollen Auseinandersetzungen in Afrika, Lateinamerika und in Asien". Dazu kämen Veränderungen des globalen politischen Gleichgewichts und ein in großen Teilen durch menschliches Handeln verursachter Klimawandel.
Die EU habe in der vergangenen Legislaturperiode mit dem "Green Deal" große Schritte zu einer sozial-ökologischen Transformation gesetzt, zeigte sich Anja Appel, Leiterin der KOO, überzeugt. Diese Richtungsänderung müsse "konsequent weiterverfolgt und verstärkt werden", um jene sozial-ökologische Transition zu verwirklichen, die es unbedingt brauche. Um dies zu erreichen, sei einerseits eine drastische Reduktion der Treibhausgasemissionen vonnöten, andererseits müsse die Erhaltung der Biodiversität Priorität haben. Dazu bedarf es laut Appel dringend der Zustimmung Österreichs zum EU-Renaturierungsgesetz, sowie die zügige Umsetzung der Entwaldungsverordnung in den EU-Mitgliedsstaaten. Ebenso notwendig sei ein grundlegender Umbau des europäischen industrialisierten Landwirtschaftsmodells, so Appel.
Auch die soziale Dimension der Transformation dürfe dabei nicht außer Acht gelassen werden. Es müsse darum gehen, allen Menschen zu ermöglichen, diese Veränderung mitzugestalten und teilzuhaben - innerhalb und außerhalb Europas. "Die Ärmsten dürfen nicht die Opfer der notwendigen Transformation werden", betonte Appel. Der Veränderungsbedarf verunsichere viele Menschen, so die KOO-Leiterin, deshalb brauche es politische Deutlichkeit, Berechenbarkeit, Transparenz und den politischen Willen, positive Zukunftsszenarien zu skizzieren.
Demokratien in der Krise
Auch der internationale Zusammenschluss katholischer Organisationen für globale Gerechtigkeit (CIDSE) hat in einer Stellungnahme zur Teilnahme an den bevorstehenden EU-Wahlen und zu einem Votum für "soziale und Klimagerechtigkeit" aufgerufen. Es gehe darum, in den kommenden Monaten an den Wahlurnen Verantwortung, Solidarität und Hoffnung zu zeigen.
"Wählen ist ein Recht, ein Privileg und eine kollektive Verantwortung gegenüber unseren Gemeinschaften und der Sorge um unser gemeinsames Haus", so die CIDSE, in der auch die KOO vertreten ist. Die miteinander verknüpften Krisen erfordern eine integrierte Antwort, um Veränderungen zu erreichen. "Wir fordern daher diejenigen, die das Wahlrecht haben, auf, es engagiert und im Bewusstsein der komplexen Realitäten, mit denen wir konfrontiert sind, auszuüben", so die CIDSE abschließend.
Quelle: kathpress