Papst bekräftigt Kritik an militärischer Abschreckung
Papst Franziskus hat sich erneut gegen das Konzept einer militärischen Abschreckung zur Sicherung des Friedens gewandt. In einer am Samstag veröffentlichten Ansprache im Vatikan sagte er: "Der Krieg ist ein Betrug. Der Krieg ist immer eine Niederlage. Und die Idee einer internationalen Sicherheit, die auf Abschreckung beruht, ist ein weiterer Betrug." Um einen dauerhaften Frieden sicherzustellen, müssten sich die Menschen als eine Menschheitsfamilie anerkennen und ein neues Modell des Zusammenlebens finden. Der Papst äußerte sich vor Mitgliedern einer zweitägigen internationalen Tagung der Stiftung "Fratelli tutti" in Rom.
Die Stiftung wurde 2021 gegründet, um die vom Papst propagierte Idee einer weltweiten Brüderlichkeit über alle politischen und religiösen Grenzen hinweg weiter zu verbreiten. Franziskus hatte diese Idee in seiner Enzyklika "Fratelli tutti" im Jahr 2020 erstmals als päpstliche Lehre ausformuliert.
Das von der Stiftung veranstaltete Treffen der weltweiten Geschwisterlichkeit sollte am Samstagabend mit einer Veranstaltung vor dem Petersdom zu Ende gehen. Zu den Teilnehmern zählten 30 Nobelpreisträger aus unterschiedlichen Ländern und Fachbereichen.
An die Teilnehmer gerichtet sagte der Papst: "Auf einem Planeten, der in Flammen steht, habt ihr euch versammelt, um euer Nein zum Krieg und euer Ja zum Frieden erneut zu betonen."
Zu den teilnehmenden Nobelpreisträgern zählten laut Vatikangaben Dmitrji Muratow, Jody Williams, Tawakkol Karman, Maria Ressa, Leymah Gbowee, Rigoberta Menchu und Muhammad Yunus. An einem Abschlusskonzert vor den Toren des Petersdoms sollten am Samstagabend unter anderem die Sänger Roberto Vecchioni und Nek sowie der amerikanische Country-Star Garth Brooks teilnehmen.
Franziskus ruft Kinder zur offenen Begegnung mit Großeltern auf
Zudem hat Papst Franziskus bei einer Begegnung mit mehreren hundert Kindern im Vatikan die Kleinen aufgefordert, offen zu sein für die Weisheiten, die ihnen die Großeltern mitgeben können. Bei dem Treffen in der neuen Synodenaula im Vatikan sagte der 87-Jährige am Samstagnachmittag, aus der Weisheit der Großeltern und der Zukunftsoffenheit der Kinder könne etwas Neues entstehen.
Mit Blick auf ein in den Armen seiner Mutter eingeschlafenes Kleinkind versicherte er den Kindern, sie könnten sich bei Gott so geborgen fühlen wie in den Armen ihrer Mutter. Gemeinsam mit den Kindern unterzeichnete der Papst einen Appell zur Geschwisterlichkeit aller Menschen als Weg zum Frieden auf der Welt.
Vor dem Treffen des Papstes mit den Kindern hatten Teilnehmer des internationalen Treffens "Be Human" an unterschiedlichen Orten Roms über die Idee der Geschwisterlichkeit über alle Grenzen hinweg als Weg zum Weltfrieden gesprochen. Das Welttreffen zur menschlichen Geschwisterlichkeit wurde von der 2021 gegründeten Stiftung "Fratelli tutti" veranstaltet. Federführend organisiert wurde es von dem italienischen Kardinal Mauro Gambetti; der Franziskaner Gambetti ist sogenannter Erzpriester des Petersdoms und somit zuständiger Geistlicher für die Papstbasilika.
Zum Abschluss des Welttreffens war am Samstagabend eine kulturelle Veranstaltung in der Säulenhalle vor dem Petersdom geplant. Dort sollten unter anderem die italienischen Sänger Roberto Vecchioni ("Samarcanda") und Nek ("Laura non c'e") sowie der amerikanische Country-Star Garth Brooks ("friends in low places") auftreten.
Quelle: Kathpress