Synode: Österreich-Bericht jetzt auch auf Englisch und Italienisch
Der Österreich-Bericht, der die Rückmeldungen aus den Diözesen, von Fachleuten und Organisationen auf die Weltsynode im vergangenen Herbst bündelt, ist nun auch auf Englisch und Italienisch verfügbar. Am 15. Mai war der acht Seiten umfassende Bericht auf Deutsch veröffentlicht und zugleich fristgerecht an das vatikanische Synodensekretariat übermittelt worden, der als authentischer Text auch die verbindliche Referenzquelle bleibt. Nun liegt der Bericht zudem in einer englischen und einer italienischen Übersetzung vor, die über die Website der Österreichischen Bischofskonferenz abgerufen werden kann.
Der Bericht benennt die Bereiche Stellung der Frau in der Kirche, die missionarische Ausrichtung der Kirche und mehr innerkirchliche Partizipation als für die katholische Kirche in Österreich zentrale Anliegen, die man in die nächste Welt-Synodenversammlung im Oktober einspeisen möchte. Erstellt wurde der Bericht vom von der Bischofskonferenz eingesetzten nationalen Synodenteam unter dem Vorsitz von Erzbischof Franz Lackner, der als Vorsitzender der Österreichischen Bischofskonferenz auch an der Weltsynode teilnimmt.
Grundlage für den Österreich-Bericht sind die Rückmeldungen der Diözesen auf den Synthese-Bericht der Weltsynode (SB) im vergangenen Herbst. Weitere Rückmeldungen kamen von den fachlich zuständigen Bischöfen innerhalb der Bischofskonferenz, die gemeinsam mit den jeweiligen Fachleuten und kirchlichen Organisationen den Synthese-Bericht inhaltlich vertieften.
Das jetzt vorliegende Papier benennt auf acht Seiten insgesamt 14 Themenfelder. Die Reihung und Priorisierung ergibt sich aus der "Häufigkeit" der Rückmeldungen und der "Repräsentativität" der bearbeitenden Gruppe für die vertretenen Personengruppen, "wobei in der Gewichtung den diözesanen Beiträgen Vorrang gegeben wurde", wie es dazu einleitend heißt.
Zuletzt heftig diskutiert wurde das "Nein" des Papstes auf die Frage in einem CBS-Interview, ob ein Mädchen, das heute katholisch aufwachse, jemals die Möglichkeit haben werde, Diakonin und damit Mitglied des kirchlichen Klerus zu werden. Der Österreich-Bericht - verfasst vor Bekanntwerden des Interviews - hält zu der Frage fest: "Während das Frauenpriestertum vereinzelt angesprochen wird, gibt es ein starkes Votum, getragen von Mehrheiten in den Diözesen (inklusive Diözesanleitungen, Linzer Diakone), für die Zulassung von Frauen zum Diakonat."
Die dafür angeführten Argumente beziehen sich sowohl auf die Bibel als auch auf Lehraussagen beim Zweiten Vatikanischen Konzil. Resümierend heißt es: "Auf der Basis einer theologisch fundierten Grundsatzentscheidung könnte es eine entsprechende Anpassung des Kirchenrechts geben. In der Folge könnten die von Frauen erfahrenen Berufungen gesehen und geprüft, Ausbildungen angeboten und Frauen in den Ortskirchen zum sakramentalen Diakonat geweiht werden."
Resümierend heißt es im Bericht: "Insgesamt zeigt die vertiefende Auseinandersetzung verschiedener Teile der österreichischen Kirche, dass der Synodale Prozess in Österreich angekommen ist und von vielen mit Dankbarkeit und Engagement aufgegriffen wird. Die Kirche in Österreich steht hier freilich am Beginn eines Weges: in den nächsten Jahren wird in verschiedensten Bereichen und auf allen Ebenen zu lernen sein, dass Synodalität kein Sonderthema ist, das mit der zweiten Synodenversammlung im Oktober 2024 wieder ad acta gelegt werden kann, sondern einen tatsächlichen Kulturwandel impliziert."
Österreich-Bericht auf Deutsch, Englisch und Italienisch als PDF zum Download unter www.bischofskonferenz.at verfügbar. Synoden-Dossier mit weiteren Berichten und Dokumenten: www.katholisch.at/synodaler-prozess-bischofssynode
Quelle: Kathpress