Wien: Sieger der Religions-Olympiade "Theolympia" gekürt
Bei einem Festakt im Erzbischöflichen Palais in Wien wurden am Montagabend (27. Mai) die Siegerinnen und Sieger sowie die Finalisten der Religions-Olympiade "Theolympia 2024" ausgezeichnet. Mehr als 400 Beiträge wurden heuer in allen heimischen Diözesen sowie in der Diözese Bozen-Brixen eingereicht, teilte Konferenz der Schulamtsleiterinnen und Schulamtsleiter der österreichischen Diözesen (SALK) mit. In der Kategorie "Essay" wurden demnach drei Sieger sowie acht Finalisten ausgezeichnet. In der Kategorie Foto gab es drei Siegerinnen und Sieger sowie sieben Finalisten. Thema des diesjährigen Wettbewerbs war "Körper und Körperlichkeit" - "eine hochaktuelle Thematik jugendlicher Lebenswelten", wie die Organisatoren hinwiesen.
Zur Preisverleihung waren Ehrengäste aus ganz Österreich gekommen - darunter Vertreterinnen und Vertreter aus Kirche, Wissenschaft und dem Bildungsbereich. Vonseiten der Bischofskonferenz überbrachte der Grazer Bischof Wilhelm Krautwaschl in seiner Funktion als Referatsbischof für Schule und Bildung Glückwünsche. Er sei an diesem Abend sehr glücklich, erklärte der Bischof. Immer wieder gebe es kritische Stimmen zum Bildungssystem, "an Tagen wie heute wird für mich das Gegenteil bewiesen, zeigte er sich überzeugt.
Ebenso sei die Auszeichnung ein Beweis für die Wirksamkeit eines zeitgemäßen Religionsunterrichts. Auftrag und Anspruch eines gelungenen Religionsunterrichts sei es, die Talente junger Menschen zu entfalten, so Krautwaschl weiter. Diesen Auftrag sah der Bischof gerade auch mit der Religionsolympiade als erfüllt an. Die im Rahmen des Festakts prämierten Beiträge nannte er ein "eindrucksvolles Zeugnis" für die Hingabe, Kreativität und intellektuelle wie spirituelle Reifung der "Theolympioniken".
Andrea Pinz, Schulamtsleiterin der Erzdiözese Wien und geschäftsführende SALK-Vorsitzende, eröffnete den Festakt ihrerseits mir einem entschiedenen Plädoyer für den Religionsunterricht. Der Wettbewerb beweise, "welche Spitzenleistungen in einem Unterrichtsgegenstand geleistet werden, auf den manches Mal so ein bisschen herabgeschaut wird, der weniger ernst genommen wird", zeigte sie sich überzeugt. "Unsere Schülerinnen und Schüler lernen im Religionsunterricht zu argumentieren und zu relevanten gesellschaftlichen Themen Stellung zu beziehen. Und sie sind kreativ. Soviel steht auch nach dieser theolympischen Runde wieder fest."
Siegerbeiträge präsentiert
Insgesamt 210 Fotografien und 203 Essays wurden zunächst von den jeweiligen Diözesanjurys begutachtet, die besten ins Bundesfinale weitergeschickt. Im feierlichen Rahmen des Erzbischöflichen Palais präsentierten die ausgezeichneten Schülerinnen und Schüler ihre Beiträge.
Die sechs Podiumsplätze verteilen sich heuer demnach auf fünf Diözesen: Der erste Platz in der Kategorie Essay ging an Paul Summer (17) vom Lise Meitner Realgymnasium (Erzdiözese Wien), über den zweiten Platz freute sich Laura Fuchsluger (17) vom ÖSTG Seitenstetten (Diözese St. Pölten). Den dritten Platz errang Benedikt Kernjak (18) aus dem Gymnasiumn Sacré Coeur Wien (Erzdiözese Wien). In der Kategorie Foto gewann Verena Plattner (17) von der HBLA Lentia (Diözese Linz) den ersten Platz. Der zweite Platz ging an Amadea Wohlesser (20) von der Tourismusschule Villa Blanka (Diözese Innsbruck). Den dritten Platz sicherte sich Aleister Ferriman (14) vom Franz Liszt Gymnasium (Diözese Eisenstadt) mit seinem Fotobeitrag.
Mit einem Plädoyer für die Bildung und die Kunst, die gegen das "Diktat der Nützlichkeit" stehe, durch den Theologe und Autor Lukas Pallitsch endete schließlich der Festakt. "Gegen die scheinbar glatten Körper und Überhöhungsphantasien des eigenen Körpers", brauche es "Bilder und Texte, die die Welt neu zu erfassen und zu lesen versuchen", so Pallitsch weiter. Von jungen Menschen lasse sich lernen, hielt er fest. Hier nahm der Theologe auch die Kirche in die Pflicht. Diese solle den jungen Stimmen mehr Raum geben. Es seien Bilder und Texte, die in ihrer Tiefe auf etwas verwiesen, das herausfordere und mitnehme, bewege und berühre, schloss er. (Infos: www.theolympia.at)
Quelle: kathpress