Erzbischof Lackner wirbt für Notreisendenprojekt "Stadtboxen"
Wetterfeste, verschließbare und betreute Gepäckboxen - sogenannte "Stadtboxen" - sollen in Salzburg die Situation von Obdachlosen verbessern. Hintergrund ist die Gepäcklagerung von Menschen aus südöstlichen Nachbarländern, vorwiegend Roma, die als Obdachlose in Salzburg leben und ihr Gepäck "oft ohne Schutz vor Wind und Wetter an öffentlichen Orten deponieren", erklärte die Erzdiözese Salzburg am Dienstag. Es sei eine "unwürdige und für alle belastende Situation" und zeige die Not in der Landeshauptstadt. "Daher unsere Frage: Muss das so bleiben?", so Erzbischof Franz Lackner, der das Projekt unterstützt und am 13. Juni um 15.30 Uhr zu einer Projektpräsentation im Bischofshaus einlädt, bei der u.a. Landeshauptmann-Stellvertreter a. D. Wolfang Radlegger (SPÖ) sprechen wird.
"Von Anfang an weiß sich die Kirche zuständig für die Armen. Sie möchte jeden Menschen wertschätzen, unabhängig von seiner Wirtschaftskraft oder von seiner sozialen Stellung", erklärte Erzbischof Lackner das Engagement der Kirche. In Kooperation zwischen der Erzdiözese Salzburg und Studierenden des Holztechnikum Kuchl seien daher "Stadtboxen" als "sich in das Stadtbild einfügende Gepäckaufbewahrungsmöglichkeiten für Notreisende" entwickelt worden, um das aktuelle Problem zu entschärfen, hieß es in der Aussendung der Erzdiözese.
Der Projektvorschlag erfolgte in Zusammenarbeit von Universitätspfarre, der diözesanen Wohnungslosenseelsorge und des Holztechnikums. Die verschließbaren und betreuten Gepäckboxen sollen konkret im zentral gelegenen Furtwänglerpark aufgestellt werden.
Eingeladen sind am 13. Juni neben den Spitzen der Salzburger Stadtpolitik und der im Gemeinderat vertretenen Parteien auch Institutionen wie u. a. die Bundesimmobiliengesellschaft, die Stadtgärten und das Ordnungsamt. Im Anschluss an die Präsentation sind die anwesenden Politik- und Institutionenvertreterinnen und -vertreter auch zu einem kurzen moderierten Gespräch über die Möglichkeiten der konkreten Umsetzung des Stadtboxen-Projekts geladen. Das Thema der Diskussion lautet "Was tun wir angesichts der Tatsache, dass Menschen in der Altstadt im Freien leben (müssen)? Was tun wir mit den Spuren, die sie dabei notgedrungen hinterlassen?". Eine dazugehörende Ausstellung zum Projekt ist am 13. Juni ab 15 Uhr zugänglich.
Quelle: kathpress