Wien: Evangelische Synode mit Gottesdienst eröffnet
Unter dem Motto "Hoffnung wählen" wurde am Mittwochabend in der Wiener Konzilsgedächtniskirche mit einem Gottesdienst die evangelische Synode eröffnet. "Wählen" bezog sich dabei nicht nur auf das politische Superwahljahr 2024, sondern auch auf die konstituierende Sitzung der Synode nach Wahlen auf allen Ebenen in der Evangelischen Kirche seit Herbst 2023. Bis Samstag kommen rund 80 Delegierte aus ganz Österreich in der Synode A.B. (evangelisch-lutherische Kirche) und der Generalsynode (Evangelische Kirche A.u.H.B.) zusammen. Auf der Tagesordnung der Synode - sie ist das höchste gesetzgebende Organ der Evangelischen Kirche - steht unter anderem die Wahl des Präsidiums ebenso wie der weltlichen Mitglieder im Oberkirchenrat, dem gesamtösterreichischen Leitungsgremium.
Anlässlich des Jubiläums 150 Jahre Diakonie in Österreich gestalteten den Eröffnungsgottesdienst Vertreterinnen und Vertreter der Diakonie, mit Direktorin Maria Katharina Moser an der Spitze. Moser sprach in ihrer Predigt von der "Hoffnung als Kraft gegen die Angst", wie der Evangelische Pressedienst (epd) berichtete. Hoffnung sei mehr als Optimismus, denn "die Hoffnung tröstet und trägt in einer Gegenwart, in der wir das Leben als brüchig und angsterfüllt, mühselig und beladen, verletzlich und endlich erfahren, in der wir Bedrängnissen widerstehen müssen, persönlichen wie gesellschaftlichen", so die Diakonie-Direktorin.
Angesichts dieser Bedrängnisse spanne die Hoffnung einen Erwartungshorizont auf. "Die Bibel sagt uns, was wir erwarten dürfen: das Leben in Fülle. Diese Vision leitet auch unsere Arbeit in der Diakonie: Wir wollen Menschen ein Leben in Fülle ermöglichen." Durch Hoffnung sei es auch möglich, Dinge voranzutreiben, "weil uns die Hoffnung in eine gute Zukunft weist". Während Hoffnungslosigkeit - eine "Feindin der Gerechtigkeit" - in Apathie und Gleichgültigkeit führe, richte die Hoffnung den Blick "auf eine andere Welt, in der Gerechtigkeit wohnt".
Was für die Gesellschaft gilt, gelte in ähnlicher Weise auch für die Evangelische Kirche, "deren Zukunft wir als Synode für die nächsten sechs Jahre verantworten", sagte Moser im Hinblick auf die kommenden Tage.
Früherer Synodenpräsident Krömer geehrt
Der langjährige frühere Synodenpräsident Peter Krömer wurde Mittwochabend nach dem Eröffnungsgottesdienst mit dem Titel "Ehrenpräsident der Synode A.B." geehrt. Krämer stand mehr als 30 Jahre an der Spitze der Synode. Seine Nachfolgerin Ingrid Monjencs würdigte dabei die Verdienste Krömers um die lutherische und reformierte Kirche in Österreich. Krömer wurde zudem auch mit dem "Kronenkreuz in Gold" der Diakonie ausgezeichnet. Diakonie-Direktorin Moser hob unter anderem Krömers Engagement für Menschen auf der Flucht hervor.
In seinen Dankesworten verwies Krömer darauf, dass alle Beschlüsse der Synode kollegial erfolgt seien. Nach seinem Verständnis als Christ habe jeder und jede "Gaben geschenkt bekommen", um damit auch in der Gemeinde und in der Kirche zu wirken. Sein Engagement in Asylfragen sei ihm ein "Herzensanliegen". In der Begleitung von Menschen, die zum Christentum konvertiert seien, erlebe er immer wieder trotz aller "mühsamen Herausforderungen" auch "Stunden, wo ich zutiefst geistlich bewegt bin".
90 Jahre Evangelische Jugend
Wie der epd in einer weiteren Aussendung mitteilte, feierte dieser Tage die Evangelische Jugend Österreich (EJÖ) ihr 90-Jahr-Jubiläum. Aus diesem Anlass gab es ein buntes Fest in Salzburg mit Gottesdienst, "Preacherslam-Show" und vielen Workshops. Das Fest stand unter dem Motto "Mix it Up", als Gast konnte der EJÖ-Vorsitzende Lukas Hauser auch Bischof Michael Chalupka begrüßen.
Quelle: kathpress