
Salzburg: "Disputationes" heuer zu Ungewissheit, Zuversicht, Verheißung
Das Spannungsfeld von Ungewissheit, Zuversicht und Verheißung steht im Fokus der heurigen "Disputationes" - einem hochkarätigen dreitägigen Symposion, das sich in den vergangenen Jahren zu einem fixen Bestandteil der "Ouverture Spirituelle", der Auftaktwoche der Salzburger Festspiele, entwickelt hat. Heuer stehen Ouverture wie Disputationes unter dem Titel "Et exspecto". Das Symposion, das vom 22. bis 24. Juli in der "SalzburgKulisse" stattfindet, geht diesem Thema im Dreischritt "Ungewissheit" (22. Juli), "Zuversicht" (23. Juli) und "Verheißung" (24. Juli) nach. Hochkarätige Referentinnen und Referenten aus Wissenschaft, Kunst und Kultur halten dabei zunächst Impulsreferate, bevor sie miteinander in einem Podiumsgespräch die Themen vertiefen.
"Seit ihrer Gründung 2012 sind die 'Disputationes' zu einem fixen Bestandteil der Salzburger Festspielsaison geworden. Sie leisten zugleich einen intellektuellen Beitrag im Dialog zwischen Wissenschaft, Kunst und Kultur. Und das hohe Publikumsinteresse gibt uns, gibt den 'Disputationes' recht", so "Disputationes"-Leiterin Claudia Schmidt-Hahn. Seit einigen Jahren fordere Festspiel-Intendant Markus Hinterhäuser das "Disputationes"-Publikum mit abstrakten Begriffen wie "Transfiguration", "Sacrificium" oder "Lux Aeterna" heraus - auch heuer sei man mit "Et exspecto" wieder gespannt, "wie viele Facetten bei unseren Gesprächen und Diskussionen zu dem Thema dann zum Vorschein kommen werden", freut sich Schmidt-Hahn auf die Veranstaltung.
Interdisziplinärer Zugang
Prof. Dietmar Winkler - Dekan der Theologischen Fakultät der Universität Salzburg und zugleich Präsident der "Disputationes" - betonte den "interdisziplinären Zugang" des Programms, "der nicht allein die religiöse Dimension der Thematik betrachtet". In Zeiten "multipler Krisen, Klimakatastrophen, Irritationen und Hoffnungen" habe man bei den heurigen "Disputationes" die Ungewissheit, das Nichtwissen um das, was kommt, und die damit verbundenen Ängste bewusst als thematischen Einstieg gewählt - gewiss ohne sich darin zu erschöpfen. Winkler: "Die Diskurse zu einem solchen Thema, das ursprünglich aus dem religiösen Kontext kommt, hier aber über die Theologie hinaus, Kunst, Philosophie, Kultur -, Natur- und Lebenswissenschaften mit einbezieht, ergeben immer ungemein reichhaltige Perspektiven."
Eröffnet werden die "Disputationes" am 22. Juli um 15 Uhr mit drei Vorträgen rund um das Thema "Ungewissheit" u.a. von der Meteorologin und Klimaforscherin Prof. Helga Kromp-Kolb ("Für Pessimismus ist es zu spät"), dem Ökonom und Zukunftsforscher Andreas M. Krafft ("Unsere Hoffnungen - unsere Zukunft") sowie von der Göttinger Philosophin Prof. Catrin Misselhorn ("Das Ende der Kunst?"). "Was steht am Beginn des Hoffens, wann hofft man am meisten? Wenn es einem schlecht geht, in Momenten der Sorge und Angst. Deshalb steht am ersten Tag die 'Ungewissheit' im Zentrum unserer Diskussion", erläutert dazu Schmidt-Hahn.
Am zweiten Tag (23. Juli) stehen Fragen zu Zuversicht und Hoffnung im Fokus der Vorträge und Gespräche. Zu Wort kommen dabei der deutsche Autor und Life Coach Lars Amend ("Aufgeben ist keine Option!"), die Journalistin Nermin Ismail ("Hoffnung als Privileg") sowie die Baseler Philosophin Barbara Schmitz ("Man hofft nie genug - Bedeutung und Wert des Hoffens für den Menschen"). "Die 'Zuversicht' und Erwartung, der Glaube an Veränderung und Besserung, sind Inhalt der Vorträge des zweiten Tages. Doch worauf hofft man?" - Entsprechend leite die Dramaturgie des Programms mit dieser Frage zum dritten Tag über, der unter dem Titel "Verheißung" steht. Vortragende sind dabei der Grazer Theologe und Philosoph Prof. Reinhold Esterbauer ("Hoffnung wider alle Hoffnung"), die Medienpsychologin Prof. Martina Mara ("Mythos Künstliche Intelligenz") und der renommierte Schriftsteller und Publizist Ilija Trojanow ("Was wäre, wenn...").
(Infos: www.disputationes.at)
Quelle: kathpress