
Steiermark: Kirche gedachte des 200. Geburtstags von Bischof Zwerger
Mit Festgottesdiensten an den zentralen Wirkorten von Bischof Johann Baptist Zwerger (1824-1893) hat die Diözese Graz-Seckau am Sonntag des 200. Geburtstags einer ihrer prägenden Gestalten des 19. Jahrhunderts gedacht. Bischof Wilhelm Krautwaschl begab sich dazu in Zwergers Heimatort Altrei im Südtiroler Fleimstal, während der frühere Dompfarrer Heinrich Schnuderl in der von Zwerger errichteten Grazer Herz-Jesu-Kirche einen Gottesdienst feierte. Zwerger sei ein "weitblickender Bischof" und der wichtigste Förderer der Herz-Jesu-Frömmigkeit in der Steiermark gewesen, die er aus seiner Tiroler Heimat mitgebracht habe, hieß es in einem Bericht auf der Website der Diözese Graz-Seckau.
In Zwergers 1867 beginnende Ära an der Spitze der katholischen Kirche in der Steiermark seien unter anderem der erste Steirische Katholikentag 1868, die Förderung der Klöster wie etwa der Ursulinen, Schulschwestern und Kreuzschwestern, der Barmherzigen Brüder in Kainbach und die Wiederbesiedelung er Abtei Seckau gefallen. Auch die Gründung des Katholischen Pressvereins und des Grazer Volksblatts, woraus sich später der Styria-Konzern und die "Kleine Zeitung" entwickelten, trage die Handschrift des Bischofs.
Dabei sei die Bischofszeit des in ärmlichen Verhältnissen geborenen, zunächst als exzellenter Prediger bekannten Geistlichen durchaus eine schwierige gewesen: In Zeiten des "Kulturkampfes" habe Zwerger sich in zahlreichen Hirtenbriefen letztlich vergeblich gegen die Neuregelungen etwa des Eherechts, der Schulgesetze oder auch der Wahl des Religionsbekenntnisses gewandt - wofür er vielfach angefeindet, bei den Gläubigen und beim Klerus jedoch anerkannt worden sei. Herz-Jesu-Kirchen errichtete Zwerger in Graz, Seltzthal und Grundlsee, jene in Zeltweg entstand erst, nachdem er 69-jährig gestorben war. Eine vom kürzlich verstorbenen Salzburger Alterzbischof Alois Kothgasser unterstützte Initiative bemüht sich um die Seligsprechung Zwergers.
Quelle: kathpress