Steirische Telefonseelsorge ortet steigenden Gesprächsbedarf
Von einem erneut gestiegenen "Rede- und Schreibbedarf der Menschen, vor allem bei Kindern und Jugendlichen" berichtet die Telefonseelsorge der Diözese Graz-Seckau. Mehr als 17.000 Gespräche habe das Beratungsangebot im Jahr 2023 allein in der Steiermark geführt, österreichweit waren es 2.600 eingegangene E-Mails und 7.770 Chats, teilte die diözesane Leiterin Daniela Bauer in einer Aussendung vom Dienstag mit. Inhaltlich gehe es vorwiegend um Beziehungen, Familie und persönliches Umfeld, gefolgt von psychischen Erkrankungen, Partnerschafts-Problemen, Einsamkeit, Krisen und Lebensumbrüche, Arbeit und Schule, Krankheit, Sexualität und Sucht.
Der kostenlose Notruf ist täglich rund um die Uhr unter der Telefonnummer 142 erreichbar und von 16 bis 23 Uhr auch via Chat unter www.onlineberatung-telefonseelsorge.at. Unter den Anrufenden sind 71 Prozent Frauen, der Großteil der Hilfesuchenden ist zwischen 40 und 59 Jahren alt. Während Ältere lieber zum Telefon greifen, verwenden unter 19-Jährige am liebsten den Chat. Bei Letzterem seien Suizidgedanken und Selbstmordgefährdung in einem weitaus höheren Ausmaß der Inhalte als von Telefonaten, so die Telefonseelsorge. Rund 800 Gespräche pro Jahr sind schwere Krisengespräche.
Die Telefonseelsorge steht laut Aussendung für eine hohe Qualität in der Beratung. In der Diözese Graz-Seckau sind 96 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tätig; österreichweit sind es rund 800 ehrenamtliche Mitarbeitende aus den verschiedensten Berufszweigen. Der Tätigkeit geht eine verpflichtende, zertifizierte einjährige Ausbildung voraus, "um den Bedarf an Kommunikation, Begleitung und falls notwendig Intervention in hoher Qualität zu gewährleisten".
Die Telefonseelsorge ist außerdem auch eine anerkannte Praktikumsstelle für Psychotherapie ab dem Fachspezifikum wie auch Praktikumsstelle für Lebens- und Sozialbegleiterinnen und -begleiter im fortgeschrittenen Ausbildungsstadium.
Quelle: kathpress