Ukraine: "Nachbar in Not" startet Spendenaufruf nach Angriffe
Nach den Angriffen auf ukrainische Städte am Montag, darunter auf das Kinderkrankenhause Ochmatdyt in Kiew, startet die Stiftung "Nachbar in Not" und der ORF einen neuerlichen Spendenaufruf für die Ukraine. Auch zwei Jahre nach der Invasion Russlands am 24. Februar seien noch 40 Prozent der Menschen in der Ukraine auf humanitäre Hilfe angewiesen. Statt Sommer, Schulferien und Urlaub gehe es in der Ukraine für Kinder und Jugendliche "Tag für Tag ums Überleben", informierte Andreas Knapp, Generalsekretär für Internationale Programme der Caritas Österreich und Vorstandsvorsitzender von "Nachbar in Not" in einer Aussendung am Mittwoch. Unter dem Motto "Hilfe für die Ukraine" bitten Hilfsorganisationen, wie die Caritas, Diakonie und das Rote Kreuz daher um Unterstützung in Form von Spenden.
Mit den Spenden werden laut Knapp u.a. Sommercamps und sichere, kindgerechte Räumen ermöglicht, um eine Auszeit vom Krieg sowie psychosoziale Begleitung zu ermöglichen. "Wir dürfen die Menschen in der Ukraine jetzt nicht im Stich lassen, daher bitten wir die Österreicherinnen und Österreicher weiterhin um Unterstützung", so Knapp wörtlich.
Hilfskräfte und Freiwillige seien am Montag nach dem Angriff auf das Kinderspital sofort im Einsatz gewesen, um Verletzte aus den Trümmern zu befreien, hieß es. Das Rote Kreuz hat u.a. bei der Evakuierung der Kinder, die auf der neurochirurgischen Abteilung behandelt wurden, unterstützt.
Michael Opriesnig, Generalsekretär des Roten Kreuzes zeigte sich besorgt über die Zerstörung des Kinderkrankenhauses in Kiew, da erneut ein Krankenhaus das Ziel von Angriffen geworden sei und sich die medizinische Versorgung dadurch verschlechtere: "Wir sind seit mehr als einem Jahr mit mobilen Gesundheitsteams in der gesamten Ukraine im Einsatz. Diese können die Versorgung in ländlichen Regionen, aber auch wenn eine Gesundheitseinrichtung zerstört wird, sicherstellen." Mehr als 1.200 Gesundheitseinrichtungen wurden laut "Nachbar in Not" seit Februar 2022 zerstört, rund 15 Millionen Menschen haben keinen gesicherten Zugang zu medizinischer Versorgung.
Zusätzlich würde die ständige Angst und Ungewissheit die Betroffenen körperlich und psychisch auslaugen - "sie benötigen psychosoziale Unterstützung sowie finanzielle Mittel, um Dinge des täglichen Bedarfs einkaufen oder ihre Miete bezahlen zu können", so die Hilfsorganisationen gemeinsam mit der Stiftung "Nachbar in Not".
Durch die Unterstützung der Stiftung konnten bisher mehr als 2,3 Millionen Menschen geholfen werden. Trotzdem sei die humanitäre Lage katastrophal und spitze sich durch die steigenden Angriffe auf die zivile Infrastruktur zu, lautete die Warnung der Hilfsorganisationen.
(Spenden: NACHBAR IN NOT - Hilfe für die Ukraine, IBAN: AT21 2011 1400 4004 4003, BIC: GIBAATWWXXX; Online-Spenden: http://nachbarinnot.ORF.at)
Quelle: kathpress