Mariazell: Superior zieht positive Pilgerbilanz für 2024
Der mitteleuropäische Wallfahrtsort Mariazell zählt heuer bereits mehr als 1.000 angemeldete Pilgergruppen. "Die Zahl der Gruppen ist damit so hoch wie letztes Jahr bis Ende Oktober, dabei nicht mitgezählt sind spontane Wallfahrtsgruppen", erklärte der Superior von Mariazell, Pater Michael Staberl, am Mittwoch im Interview der Nachrichtenagentur Kathpress. Insgesamt rechnet der Benediktiner mit rund 500.000 Pilgerinnen und Pilgern für 2024. "Aus unserer Sicht ist es eine gute Saison", zog P. Staberl schon jetzt eine erste Bilanz. Mehrere Höhepunkte der Wallfahrtssaison stehen noch bevor, wie die Feier des Patroziniums von Mariazell am 8. September, die Wallfahrt der Burgenlandkroaten vom 23. bis 25. August und die traditionsreiche Wallfahrt des ÖVP-Bauernbundes am 14. und 15. September.
Der Marienwallfahrtsort in der Steiermark wird laut dem Ordensmann verstärkt von Fußwallfahrtsgruppen aufgesucht. Besonders beliebt sind dabei die sogenannten verlängerten Wochenenden rund um Feiertage wie Fronleichnam oder Mariä Himmelfahrt. Auch Pilgergruppen aus den östlichen Nachbarländern wie Ungarn, der Slowakei und Tschechien kehren nach den Coronajahren wieder nach Mariazell zurück. "Wir freuen uns, dass wir auch diese Wallfahrtsgruppen wieder begrüßen können", meinte P. Staberl.
Die österreichischen Wallfahrenden kommen laut Staberl vorwiegend aus der Oststeiermark, aus dem Großraum Wien und Niederösterreich - besonders über die Strecke der "Via Sacra" - und dem Burgenland.
Auch wenn der Superior im Wallfahrtsort keinen Rückgang der Pilgerzahlen verzeichnet, fällt ihm auf, dass die Wallfahrenden kürzer bleiben: "Die Pilger bleiben nicht mehr vier oder fünf Tage in Mariazell, sondern fahren noch am selben Tag heim, wodurch es weniger Nächtigungen im Ort gibt." Außerdem seien immer mehr Gruppen ohne Priester unterwegs, was P. Staberl auf den allgemeinen Priestermangel in Österreich zurückführt.
Höhepunkt des Wallfahrtsjahres
Als Höhepunkt des Wallfahrtsjahres gilt das Patrozinium der Basilika Mariazell am 8. September. Die Feierlichkeiten beginnen in diesem Jahr bereits am Freitag, 6. September, mit einem Orgelkonzert. Am Samstagabend (7. September) findet eine Große Lichterprozession statt, bevor am Sonntag (8. September) der steirische Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl den Festgottesdienst zelebrieren wird.
Das Fest Mariä Geburt wird seit dem 7. Jahrhundert in der Westkirche gefeiert und zählt zu den wichtigsten Marienfesten der Römisch-Katholischen Kirche. Papst Sergius I. führte das Fest ein, nachdem jenes in der Ostkirche zuvor Anklang gefunden hat.
Noch im August steht die traditionelle Kroatenwallfahrt auf dem Programm. Von 23. bis 25. August pilgern 18 burgenländische Kroatische Pfarrgemeinden mit der Wandermuttergottes nach Mariazell. Höhepunkte dieser Wallfahrt sind unter anderem das Pontifikalamt am Sonntag, 25. August, zelebriert von Bischof Ägidius Zsifkovics, sowie mehrere feierliche Gottesdienste und Prozessionen.
Nach der Festmesse bildet auch heuer wieder die Übergabe der Wandermuttergottes den feierlichen Abschluss der burgenlandkroatischen Wallfahrt. In diesem Jahr wird die Statue von der Pfarre Dürnbach an die Pfarre Wulkaprodersdorf weitergereicht - ein Brauch, der seit 1973 existiert. Die Idee dazu hatte der erste Eisenstädter Diözesanbischof Stefan Laszlo. Er sah darin ein Symbol des friedlichen Miteinanders und des Brückenbaus während des Eisernen Vorhangs und des Kalten Krieges sah. Die Kroatenwallfahrt existiert bereits seit August 1923.
Tradition hat auch bereits die 78. niederösterreichische Bauernbundwallfahrt nach Mariazell am 14. und 15. September. Die Wallfahreransprache hält in diesem Jahr Bundesministerin Klaudia Tanner.
Am 8. September findet zudem die "Fit for Spirit"-Wallfahrt der steirischen Landjugend mit bis zu 400 Jugendlichen und jungen Erwachsenen statt. "Manche Teilnehmende nehmen Wege von bis zu einer Woche auf sich, um nach Mariazell zu gehen", so P. Staberl.
(Website Wallfahrtskirche Basilika Mariazell: www.basilika-mariazell.at)
Quelle: kathpress