Weihbischof Turnovszky für Klarnamenpflicht in sozialen Netzwerken
Der Wiener Weihbischof Stephan Turnovszky hat sich in seiner wöchentlichen Kolumne in den "Niederösterreichischen Nachrichten" (NÖN; 4. September) für eine verpflichtende Nutzung von Klarnamen in sozialen Netzwerken ausgesprochen. Die Möglichkeit, unter Pseudonymen wie "Donald Duck" oder "Superhero" Beiträge zu verfassen, führe im virtuellen Raum oft zu Beleidigungen, Vorwürfen und Beschimpfungen, führte Turnovszky aus. "Und allzu oft wird da auch Dreck mitgeworfen in Form von Vorwürfen, Beschimpfungen, Beleidigungen oder sonstigen Unflätigkeiten."
Meinungsfreiheit gelte es zu schätzen, für den Kinder- und Jugendbischof der österreichischen Bischofskonferenz ist dies jedoch kein Gegenargument zur Klarnamenpflicht, da jeder zu seiner Meinung auch stehen sollte. Eine Klarnamenpflicht in Österreich und der EU könne dazu beitragen, die Qualität der öffentlichen Diskussionen im Internet zu verbessern. Er verglich diese Regelung mit der Praxis bei Leserbriefen, wo ebenfalls der reale Name angegeben werden müsse.
Der Weihbischof betonte, dass es weiterhin anonyme Austauschmöglichkeiten auf speziellen Plattformen geben solle, ähnlich wie im realen Leben bei Angeboten wie der Babyklappe oder Treffen der anonymen Alkoholiker. Abschließend wies Turnovszky darauf hin, dass besonders für Menschen mit christlichem Hintergrund, deren Glaube auf der Verkörperung des Wortes basiert, das Einstehen mit Namen und Identität eine Selbstverständlichkeit sein sollte.
Quelle: kathpress