Pfarrstrukturreform in OÖ: Rom mahnt formale Korrekturen ein
Im Rahmen der Linzer Pfarrstrukturreform hat die zuständige vatikanische Behörde Formalfehler festgestellt, die nun von der Diözese Linz korrigiert werden, wie die Diözese in einer Aussendung am Dienstag mitteilte. Inhaltlich ändere sich damit an den Reformplänen nichts, hieß es. Das Konzept der Pfarrstrukturreform der Diözese Linz sieht im Endausbau 39 "Pfarren" vor, die im Wesentlichen deckungsgleich mit den bisherigen Dekanaten sind. Die neuen Pfarren bestehen aus mehreren Pfarrteilgemeinden mit ihren historischen lokalen Rechtsträgern "Pfarrkirche" und "Pfarrpfründe".
Der Hintergrund: Im Dezember 2023 wurden die Fusionsdekrete für die Dekanate Andorf, Frankenmarkt, Kremsmünster und Ried ausgesetzt, nachdem es aus 8 von 103 Pfarrgemeinden eine Bitte nach Rücknahme der Fusionsdekrete gegeben hat. Im Rahmen der Bearbeitung der Rekurse gegen die Aufhebungs- und Fusionsdekrete wurde die Diözese durch das zuständige Dikasterium für den Klerus in Rom darauf hingewiesen, dass eine Veränderung in der formalen Ausfertigung der einzelnen Dekrete notwendig sei. Dem komme Bischof Manfred Scheuer natürlich nach, hieß es in der Aussendung der Diözese.
Die einzelnen Dekrete waren demnach insofern zu verändern, als nicht nur für jede einzelne Pfarre ein Aufhebungsdekret zu erlassen sei, sondern darüber hinaus auch noch ein eigenes Errichtungsdekret für die neue Pfarre ausgefertigt werden müsse. Dafür wurde ein Zeitraum bis Ende Oktober 2024 eingeräumt.
Um den Vorgaben aus Rom zu entsprechen, sei es erforderlich gewesen, "dass die bisherigen Dekrete, in denen sowohl die Aufhebung als auch die Fusionierung zur neuen Pfarre gemeinsam angeordnet wurde, nun vom Bischof rechtlich aufgehoben werden". Zugleich werde aber inhaltlich an der Fusionierung im Sinne der "Ordnung der Pfarren in der Diözese Linz" festgehalten und die Einzeldekrete in einer aktualisierten Form mit Rechtswirksamkeit vom 1. Jänner 2025 neu ausgestellt.
Pfarrstrukturreform
Die Linzer Pfarrstrukturreform sieht zudem vor, dass die zu einer neuen Pfarre zusammengefassten Pfarrgemeinden eine weitgehende Selbstständigkeit - auch finanzieller Art - für ihren Bereich bewahren können, "zugleich profitieren sie vom größeren Ganzen der Pfarre und der Zusammenarbeit der Seelsorgeverantwortlichen", wie die Diözese mitteilte. Zu diesem Beziehungsnetz gehören auch alle vorhandenen pastoralen Orte, speziell jene der kategorialen Pastoral, wie in Bildungs- oder Jugendzentren und in der Betriebsseelsorge. (Info: www.dioezese-linz.at/zukunftsweg)
Quelle: kathpress