Neuauflage des Klassikers "Der Wiener Stephansdom" erschienen
Der Klassiker "Der Wiener Stephansdom. Porträt eines Wahrzeichens" von Domarchivar Reinhard Gruber ist in zweiter aktualisierter Auflage erschienen. Präsentiert wird das Buch am Mittwoch im Wiener Erzbischöflichen Palais (18 Uhr). Der Stephansdom sei nach wie vor zentrales Symbol Österreichs und das Wahrzeichen der Bundeshauptstadt schlechthin, so Gruber in einem Beitrag für die Website der Erzdiözese Wien: "Und wir machen immer wieder die Erfahrung, dass er über alle konfessionellen Grenzen hinaus den Menschen, die hier leben, ein besonderes Anliegen ist, ja vielen sogar wirklich am Herzen liegt und sie stolz auf ihn sind."
Zudem sei dem Dom etwas eigen, was sich nur schwer beschreiben lasse, so Gruber: "Zum Beispiel wird in Österreich das Neue Jahr über alle Medien von den Klängen einer Kirchenglocke, unserer Pummerin, eingeläutet. Erst im Anschluss an den Klang der sakralen Glocke erklingt der profane Donauwalzer und es wird getanzt. Dieses Faktum wird nicht hinterfragt, nicht kritisch reflektiert, ist eine liebgewonnene Tradition."
Im laizistischen Frankreich, dem Land mit der strikten Trennung zwischen Kirche und Staat, wäre dies unmöglich. "Bei uns ist das nicht nur möglich, sondern würde kritisiert werden, wenn man es ändert." Die Pummerin werde sogar als "Stimme Österreichs" bezeichnet.
Sein Buch sei für all jene geschrieben, "die etwas mehr über den Dom wissen wollen, als man im Internet über ihn finden oder in einem herkömmlichen Domführer lesen kann". Überdies solle das Buch vor allem jenen, denen die spirituelle und religiöse Bedeutung der Stephanskirche ein Anliegen ist, als Inspirationsquelle dienen.
2025 werden es 30 Jahre sein, dass er am Dom arbeite, so Gruber, davon 25 Jahre als Domarchivar: "Der Dom wurde mir in dieser langen Zeit im wahrsten Sinne des Wortes lieb und teuer, er wurde mir zum vertrauten Freund, vor dem ich aber nach wie vor großen Respekt habe." Das Archiv sei nicht nur eine Sammlung von schwer lesbaren Schriftstücken, "sondern eine sprudelnde Quelle von Geschichte und Geschichten".
Kultur und Spiritualität
Von den bescheidenen Anfängen als romanische Kirche bis hin zur heutigen Erscheinung erzählt Gruber von den Ereignissen und Persönlichkeiten, die den Stephansdom geprägt haben. Er berichtet von Architekten, Künstler und Baumeister, die ihre visionäre Kunst in Stein und Glas verewigten. Durch zahlreiche Fotografien und detaillierte Beschreibungen werden die kostbaren Kunstwerke des Doms zum Leben erweckt. Zudem wird der Dom von Gruber auch als Ort tiefer spiritueller Bedeutung erschlossen.
Wie der Autor betont, habe es für sein Buch kein Budget gegeben und auch die Fotografinnen und Fotografen hätten "um Gottes Lohn" gearbeitet, so Gruber: "Die Tantiemen gehen, wie schon bei der Erstauflage, an das Kirchenmeisteramt. Das ist unser Beitrag für die Erhaltung des Domes."
Reinhard H. Gruber: Der Wiener Stephansdom - Porträt eines Wahrzeichens. 192 Seiten; Verlag Tyrolia 2024
Quelle: kathpress