
Tirol: Caritas startet Kinderkampagne mit Fokus auf Bildung
Mit ihrer aktuellen Kinderkampagne will die Caritas Tirol heuer besonders Kinder in Kriegs- und Krisengebieten unterstützen. "Viel zu viele Kinder erleben derzeit Armut, Krieg und Katastrophen. Sie leiden und hungern, obwohl sie eigentlich lernen, spielen und unbeschwert Kind sein sollten", so die Tiroler Caritas-Direktorin Elisabeth Rathgeb in einer Aussendung am Dienstag: "Kriege, Konflikte und Krisen setzen einer sorglosen Kindheit oft ein abruptes Ende - ebenso wie dem Zugang zu Bildung. Kinder verlieren damit ihre Chance auf eine bessere Zukunft!"
Laut UNESCO können 251 Millionen Kinder weltweit aufgrund von Kriegen, Naturkatastrophen oder Armut nicht zur Schule gehen. Die Zahl der Länder, die von gewaltsamen Konflikten betroffen sind, war demnach im vergangenen Jahr so hoch wie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr. Jedes Kind habe aber laut UN-Kinderrechtskonvention das Recht auf Bildung, "denn Bildung ist ein Grundbaustein für eine bessere Zukunft", so Rathgeb. Die Caritas Tirol unterstützt sowohl Kinder in Tirol als auch in ihren Partnerländern Armenien und Rumänien, um ihnen Zugang zu Bildung zu ermöglichen.
Die Hilfe in Tirol erfolgt etwa über die Caritas Lernhilfe oder die Caritas Lerncafés. In Rumänien werden Schulkinder beispielsweise im Rahmen des Projekts "ansa mea - Meine Chance" gefördert: Rund 460 sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche, die regelmäßig eine öffentliche Schule besuchen, erfahren in vier Schülerhorten beim Lernen und den Hausaufgaben Unterstützung. Außerdem erlernen sie eine geregelte Tagesstruktur und bekommen somit eine Zukunftsperspektive. Dabei arbeitet die Caritas Tirol eng mit der Caritas Satu Mare zusammen.
Auch in Armenien, das im Herbst 2023 mehr als 100.000 Kriegsvertriebene aus Berg-Karabach aufnehmen musste, kooperiert die Caritas eng mit der dortigen Caritas, um gemeinsam Familien und Kinder zu unterstützen. Zum Beispiel durch das Projekt "Mein Recht - Bildung für alle", das den Zugang zu Schulbildung für Kinder und Jugendliche mit Behinderungen in Armenien fördert.
(Spenden: Raiffeisen Landesbank Tirol, IBAN: AT79 3600 0000 0067 0950, Kennwort: Kinder in Not)
Hilfe in Nahost
Mit einem Fokus auf die von Kriegen gezeichneten Länder Syrien, Libanon und Ägypten startet die Caritas der Erzdiözese Salzburg die heurige Kinderkampagne. Neben einer Akuthilfe wolle man den Menschen in den Krisenländern wieder eine Perspektive geben und verstärkt bei den Kindern ansetzen, hieß es in einer Aussendung am Dienstag. Krieg, Flucht und Krisen würden nicht nur eine unbeschwerte Kindheit beenden, sondern auch die Schullaufbahn: "Millionen Kinder kennen nichts außer Not", beschrieb Kurt Sonneck, Direktor der Caritas Salzburg, die Situation. Bildung sei nicht nur ein grundlegendes Bedürfnis von Kindern, sondern auch die wichtigste Investition in Frieden und Stabilität, "denn Schulkinder von heute sind das gesellschaftliche Potenzial von morgen".
Um Schülerinnen und Schüler in Österreich zum Thema Bildung in Kriegs- und Krisengebieten zu sensibilisieren, bietet die "youngCaritas" Lehrkräften eine "Toolbox" für den Unterricht. Diese enthält Unterrichtsimpulse, Fakten und interaktive Methoden, die für Schulklassen die Lage von Gleichaltrigen in anderen Ländern veranschaulichen und sie zu solidarischem Handeln inspirieren. Die Box wird Lehrkräften kostenlos ab 24. Jänner, dem Welttag der Bildung, auf sbg.youngcaritas.at zur Verfügung gestellt.
In den Schwerpunktländern der Auslandshilfe der Caritas Salzburg, Libanon, Syrien und Ägypten, lebt ein großer Teil der Kinder in Armut. Mit Bildungsprojekten, Kinderkrippen, Tageszentren, gesunden Mahlzeiten und psychosozialer Betreuung hilft die Caritas gemeinsam mit langjährigen Partnerorganisationen vor Ort.
Der Libanon, ein Land mit einer Fläche kleiner als Tirol, zählt insgesamt rund 5,3 Millionen Einwohner, wovon etwa 3,9 Millionen auf humanitäre Hilfe angewiesen sind - davon wiederum sind etwa 2 Millionen Kinder. Im Nachbarland Syrien sind trotz Sturz des Assad-Regimes laut Caritas etwa 16,7 Millionen von den 23,2 Millionen Einwohnern auf humanitäre Hilfe angewiesen, davon etwa 7,5 Millionen Kinder. 3 Millionen Kinder in Syrien können nicht zur Schule gehen.
(Spenden an Caritasverband der ED Salzburg: AT11 3500 0000 0004 1533, Verwendungszweck: Kinder in Not 2025 oder online über: caritas-salzburg.at)
Quelle: kathpress