
"Tag des geweihten Lebens": Kirche feiert Ordensgemeinschaften
Weltweit begeht die Kirche am 2. Februar, dem Fest der Darstellung des Herrn, den "Tag des geweihten Lebens". Der von Papst Johannes Paul II. 1997 eingeführte Gedenktag würdigt die Bedeutung von Orden und anderen Gemeinschaften geistlichen Lebens. Auch in Österreich laden die regionalen Diözesankonferenzen der Männer- und Frauenorden zu besonderen Gottesdiensten und Veranstaltungen ein. Ergänzt werden die Feierlichkeiten durch Interviews in österreichischen Kirchenzeitungen, in denen Ordensleute über ihre Berufung, den Umgang mit Vorurteilen und ihre Zukunftsperspektiven sprechen.
In einer Zeit tiefgreifender gesellschaftlicher Veränderungen bleibt das Ordensleben ein zentraler Bestandteil der Kirche. Ordensleute verstehen ihre Berufung als Dienst an Gott und den Menschen. Sr. Claudia Böckelberger von den Schwestern Jesu (SSJ) schildert in der Kärntner Kirchenzeitung "Sonntag" (Ausgabe 5/2025) ihr Leben als Geschenk und Antwort auf eine tiefe innere Sehnsucht, die sie bereits in jungen Jahren durch geistliche Begleitung und ignatianische Exerzitien entdeckt habe. "Jede Gemeinschaft hat ihre Aufgabe, ihr Charisma so weit wie möglich zu entfalten. Die Kirche und die Welt brauchen geistliche Zentren", betont sie.
Auch Sr. Mirjam Volgger, diözesane Referentin für Orden in Südtirol, macht im "Katholischen Sonntagsblatt" (Ausgabe 5/2025) deutlich, dass Ordensfrauen und -männer trotz der Herausforderungen - etwa Nachwuchsmangel, Überalterung und die Schnelllebigkeit der modernen Gesellschaft - weiterhin eine wichtige Rolle spielen: "Menschen, die in Ordensgemeinschaften leben, haben sich seit jeher auf sozialer und karitativer Ebene sowie im Bildungsbereich engagiert. Sie konnten sich voll und ganz diesen Aufgaben widmen."
Ordensleben als Zeichen der Hoffnung
Pater Karl Schnepps OFM, Franziskaner in Graz, gewährt im Sonntagsblatt für Steiermark (Ausgabe 5/2025) Einblicke in das Ordensleben. Er beschreibt das Leben in Armut, Gehorsam und Keuschheit als einen bewussten Versuch, das Evangelium konkret zu leben. Armut bedeute auch, sich nicht in den Sog der Aufmerksamkeit zu begeben, sondern sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, so der Ordensmann.
Das Gelübde der Ehelosigkeit erklärte Schnepps mit einem unverheirateten Leben "um des Himmelreiches Willen". Und weiter: "Damit mein Ordensleben nicht zur Heuchelei wird, muss ich mich ansprechen lassen, und ich muss ansprechbar bleiben. Das ist einfacher, wenn man keine Fürsorgepflichten hat und nicht verheiratet ist." Als Ordensmann sei er der lebendige "Hinweis darauf, dass es noch eine andere Realität gibt, auf die ich hinlebe", also dass es auf Erden nicht Schluss ist, sondern dass es noch weitergeht.
Feiern und Gebet zum Tag des geweihten Lebens
Am Sonntag (2. Februar) überträgt ServusTV einen Gottesdienst aus dem Provinzhaus der Schwestern vom Göttlichen Erlöser in Eisenstadt mit Bischofsvikar P. Lorenz Voith und Franz Graf ab 9 Uhr. Um 15 Uhr steht Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics einer Vesper in der Propstei- und Stadtpfarre Eisenstadt-Oberberg vor. Bei einer anschließenden Akademie werden die burgenländischen 16 Profess-Jubilarinnen und -Jubilare dieses Jahres geehrt.
Das niederösterreichische Benediktinerstift Seitenstetten feiert am Sonntag (2. Februar) seinen diözesanen Ordenstag. Im Zentrum steht das Thema "Heiliges Jahr 2025". Um 08.30 Uhr wird in der Stiftskirche eine Messe mit den Jubilaren von 2025 gefeiert. In der Klosterkirche der Kreuzschwestern in Linz heißt das Motto der Vesper am Samstag (1. Februar) um 16 Uhr "Pilger:innen der Hoffnung". Es predigt die Generalvikarin der Marienschwestern vom Karmel, Sr. M. Michaela Pfeiffer-Vogl.
Ebenfalls in der Erzdiözese Salzburg wird am 2. Februar (Sonntag) in Eben im Pongau der "Tag der Berufung gefeiert". Der Veranstaltungsnachmittag mit Lobpreis, Talkshow, Anbetung und Vorträgen beginnt um 14 Uhr und endet mit einer Hl. Messe um 19 Uhr. Rupert Santner, Kooperator in Eben im Pongau, erklärte im Vorfeld: "Wir brauchen gegenseitige Bestärkung, Laien werden in Freundschaften mit Gottgeweihten bereichert und umgekehrt auch."
Im Dom in Graz feiert Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl am Samstag (1. Februar) um 18.15 Uhr eine feierliche Vesper mit anschließender Agape. Im Stift St. Georgen in Kärnten wird Bischofsvikar Engelbert Guggenberger am Sonntag (2. Februar), um 15 Uhr, ein Impulsreferat mit dem Titel "Der Beitrag der Orden für das religiöse Leben in Kärnten - in Geschichte und Gegenwart" halten. Um 16 Uhr wird gemeinsam eine Vesper mit anschließender Agape gefeiert.
Quelle: kathpress