
Wien: Caritas-Obdachlosenunterkunft bangt um Sommer-Finanzierung
Die Caritas bangt um die Zukunft ihres Obdachlosen-Notquartiers Pavillon 4 auf dem Wiener Otto-Wagner-Areal. Die Einrichtung, die seit 2023 Schlafplätze, Verpflegung und Betreuung für 70 obdachlose Männer bereitstellt, wurde bisher in den Sommermonaten von der Hilfsorganisation finanziert. Im Winter wurden die Kosten vom Fonds Soziales Wien (FSW) gedeckt. Nun fordert die Caritas, dass die Erhaltung der Notschlafstelle auch im Sommer in öffentlicher Verantwortung liegen soll, wie der "Kurier" am Wochenende (Samstag) berichtete.
Derzeit leben in Wien 11.275 als wohnungslos gemeldete Menschen. Trotz des bestehenden Angebots stehen laut Caritas im Sommer für Obdachlose in Wien knapp 800 Betten weniger zur Verfügung als im Winter. Die Nachfrage nach Quartieren für obdachlose Menschen sei aber auch im Sommer hoch. Die Hilfsorganisation verwies auf das Auslaufen der städtischen Winternothilfe vergangenen Mai, als "vermehrt obdachlose Menschen im öffentlichen Raum aufgefallen sind".
Aktuell laufen noch Verhandlungen zwischen der Caritas und dem FSW über die Fortsetzung des Betriebs in der wärmeren Jahreszeit, wie der Kurier berichtete. Seitens des Fonds habe es bisher keine klare Aussage darüber gegeben, ob die Stadt Wien die Finanzierung für den Sommer übernehmen wird. Stattdessen habe man auf die im Sommer bereits bestehenden Angebote verwiesen.
"Für besonders vulnerable wohnungs- bzw. obdachlose Personen bleiben im Sommer bis zum Start des folgenden Winterpakets Notquartiersplätze geöffnet", erklärte eine Sprecherin des FSW gegenüber dem Kurier. Darüber hinaus soll es im niedrigschwelligen Bereich der Wiener Wohnungslosenhilfe ein breites ganztägiges Regelangebot in Form der Wiener Chancenhäuser geben. Diese bieten eine Kapazität von etwa 700 Plätzen, hieß es.
Quelle: kathpress