
"Missio" macht auf Einsatz gegen Menschenhandel aufmerksam
Am 8. Februar begeht die katholische Kirche weltweit den Gebetstag gegen den Menschenhandel. Der Wiener Weihbischof Franz Scharl wird anlässlich des Gebetstages am Samstag um 12 Uhr einen Gottesdienst für die Opfer des Menschenhandels in der Kapelle in der Missio-Österreich-Zentrale in der Wiener Innenstadt feiern. Zudem organisiert die Missio-Diözesandirektion Linz am gleichen Tag eine Informationskampagne in der Linzer Landstraße. Papst Franziskus hat 2015 den 8. Februar als "Internationalen Gebets- und Reflexionstag gegen den Menschenhandel" festgelegt. Die Päpstlichen Missionswerke ("Misso") haben am Donnerstag in einer Aussendung auf die Problematik aufmerksam gemacht.
Die Messe in der Missio-Zentrale wird live auf dem YouTube-Kanal von Missio Österreich übertragen. Musikalisch gestaltet wird die Feier von Missio-Diözesandirektor der Diözese Linz, Pfarrer Heinz Purrer, gemeinsam mit der oberösterreichischen Musikgruppe "Sing and Pray". Die Lieder stammen aus der einer eigens komponierten Reihe zu Ehren der Heiligen Josefine Bakhita, deren Gedenktag der 8. Februar ist.
Bakhita wurde als Kind auf sudanesischen Sklavenmärkten verkauft. Nach ihrer Befreiung aus der Sklaverei lernte sie in Norditalien Ordensschwestern kennen und entdeckte schließlich ihre Berufung zum Ordensleben. Als Ordensschwester des Canossa-Ordens wirkte sie bis zu ihrem Tod 1947 in Italien. Ihr Leben lang litt sie an den Traumata ihrer Kindheit. Im Jahr 2000 wurde Josephine Bakhita von Papst Johannes Paul II. heiliggesprochen.
Am 8. Februar um 17 Uhr findet im Krankenhauses der Barmherzigen Schwestern in Wien (Stumpergasse 13, 1060 Wien) ein Benefizkonzert mit Pfarrer Heinz Purrer und der Gruppe "Sing and Pray" statt.
Auf der Linzer Landstraße organisiert die oberösterreichische Missio-Diözesandirektion am 8. Februar eine ganztägige Informationskampagne über die Ausbeutung von Menschen. Interessierte Passantinnen und Passanten können sich über die Hilfsprojekte von Missio Österreich für die Opfer des Menschenhandels informieren.
Einsatz gegen Menschenhandel in Mosambik
Missio Österreich illustrierte den Einsatz gegen den Menschenhandel mit Hilfsprojekten in Mosambik. Aufgrund sozialer Ungleichheit, Armut, Bildungslücken sowie weitverbreiteter traditioneller Glaubensriten würden Menschen in Mosambik vermehrt in die Fänge von Menschen- und Organhändlern geraten. Besonders Frauen seien von sexueller Ausbeutung betroffen, Kinder und Jugendliche werden Opfer illegaler Adoptionen. Auch Menschen mit Albinismus seien häufig Ziel von Organentnahmen. Missio Österreich unterstützt in dem afrikanischen Land eine bischöfliche Einrichtung, die präventiv gegen Menschen- und Organhandel im Land vorgeht.
Durch Sensibilisierungsprogramme und Vorträge ehrenamtlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der mosambikanischen bischöflichen Kommission für Vertriebene an Schulen sollen Kinder und Jugendliche über die Gefahren des Menschenhandels aufgeklärt werden. Gleichzeitig sprechen die Ehrenamtlichen mit ihnen über Präventionsmaßnahmen und Lösungsansätze. Außerdem finden regelmäßige Workshops für Beamte, Polizisten und Interessierte statt. Teil des Programms sind zudem Medienbeiträge im Radio und Fernsehen, in denen die Ehrenamtlichen Aufklärungsarbeit leisten.
Die bischöfliche Kommission für Vertriebene kümmert sich auch um die Opfer von Menschen- und Organhandel, indem sie ärztliche und psychologische Unterstützung anbietet. Zudem erhalten die Betroffenen rechtlichen Beistand, der durch die Diözesen in Mosambik vermittelt wird. So können sich die Opfer in die Gesellschaft reintegrieren. (Infos: www.missio.at)
Quelle: kathpress