
Pax Christi Österreich warnt vor "Rüstungswettlauf in den Untergang"
Vor einem "Rüstungswettlauf in den Untergang" warnt die katholische Friedensbewegung Pax Christi Österreich angesichts des Vorhabens der EU, bis zu 800 Milliarden Euro in die europäische Verteidigung investieren zu wollen. Schon jetzt würden die NATO-Staaten ohne die USA mehr für Rüstung ausgeben als Russland, sagte Pax Christi-Präsident Prof. Wolfgang Palaver am Mittwochabend in der ORF-Sendung "Religion aktuell". Es brauche nicht so sehr ein Mehr an Rüstung, sondern eine bessere Koordination der vorhandenen Mittel.
Palaver: "Europa muss die Waffensysteme und militärischen Einheiten koordinieren und vereinheitlichen. Wir haben noch viel zu viele unterschiedliche Systeme. Diese Umstellung erfordere auch finanzielle Mittel, aber hier ginge es nicht darum, "dass man dann doppelt so viele Panzer hat wie jetzt, sondern funktionierende moderne Geräte, die möglichst in Europa selbst produziert und möglichst in allen Ländern verwendet werden."
Wenn Europa jetzt sehr viel mehr Geld in Sicherheit investiert, dürfe das nicht nur in die Rüstung fließen, sondern es müsse ein breiter Sicherheitsbegriff in den Blick genommen werden, forderte der Pax Christi-Präsident: "Es braucht eine Stärkung der internationalen Organisationen und der Diplomatie. Es braucht eine Stärkung von Friedensdiensten. In Österreich gibt es das bis heute nicht. Und es braucht letztlich auch eine Stärkung gewaltfreier Verteidigungsmethoden und Konzepte der sozialen Verteidigung, was man ja nie wirklich gemacht hat."
Er gehe eigentlich davon aus, so Palaver, dass die beiden Weltkriege die Menschheit gelehrt hätten, dass Krieg abgeschafft werden muss. Wenn man als Gesellschaft auf diesem Weg nicht weitergeht, sei die Prognose keine große Leistung, "dass es wirklich einmal mit einem großen Crash endet", so Palaver wörtlich.
Quelle: kathpress