
Bischöfe: Mit Licht von Ostern gegen Dunkelheit und Krieg
Der Salzburger Erzbischof Franz Lackner hat in seiner Osternachtpredigt die Auferstehung Jesu als zentral für den christlichen Glauben hervorgehoben. "Es gibt ein Danach über unser Leben hinaus - nicht nur für die, die sich im Glauben mühen, sondern für alle", sagte Lackner am Samstagabend im Salzburger Dom. Umfragen aber zeigten immer wieder, wie wenige Menschen - selbst unter Christen - an Auferstehung glauben. Umso mehr, forderte Lackner, müssten die in der Osternacht zu den Auferstehungsgottesdiensten versammelten Christen und Christinnen ihre bekennende Stimme erheben: "Der Herr ist wahrhaft auferstanden!"
Nachhaltiges Denken, wie es in der Ökologie ins Bewusstsein gekommen sei, "fehlt fast zur Gänze in der Verordnung der menschlichen Existenz im universalen und im gottschöpferischem Kontext", beklagte Lackner. Dabei sei der Einsatz von Christen heute mehr denn je gefragt: gegen Krieg, Terror, Ungerechtigkeit und Unterdrückung und für Frieden, Gerechtigkeit und Solidarität.
Christus ist die Auferstehung und das Leben, betonte der Salzburger Erzbischof. "All jenen, die an einer Kultur des Todes beteiligt sind und diese betreiben, sagen wir mit demütigem Herzen, aber klarem Verstand: dabei tun wir nicht mit. Christen, so sie wirklich Christus gehören und angehören, tun solches nicht. Denn wir wissen, das Leben ist letztlich eine göttliche Gabe."
Am Beginn der Feier im Salzburger Dom wurde die Osterkerze entzündet, gefolgt vom Ritus der Weitergabe des Osterlichts - einem der stimmungsvollen Momente der nächtlichen Osterliturgie. Gläubige konnten den Gottesdienst mit Erzbischof Lackner auch via Liveübertragung auf ORF III mitfeiern.
Elbs: Ostern bringt Licht in die Nacht
Krieg, finanzielle Sorgen und die Zerreißprobe, vor die sich die Gesellschaft gestellt sehen, hätten für viele Menschen die Hoffnung auf eine gute Zukunft verdüstert, sagte der Vorarlberger Bischof Benno Elbs am Samstagabend in der Osternachtliturgie im Feldkircher Dom. Ostern stelle dem Worte der christlichen Hoffnung, der Freude, der Zuversicht entgegen. "Mitten im Tod ist das Leben - das ist die Botschaft der Osternacht", sagte Elbs. "Die Nacht, in der wir uns versammelt haben, wird erhellt durch das Licht des neuen Lebens, das durch die Auferstehung Jesu zu strahlen beginnt."
Symbol dafür sei das Licht der Osterkerze als "starkes Zeichen dafür, dass über unserem Leben ein Licht Gottes leuchtet, das niemals ausgelöscht wird, ja, das sich sogar verbreitet". Das Licht von Ostern dürfe aber kein äußeres Zeichen bleiben, so Elbs. "Es soll auch unser Inneres berühren und verwandeln, sodass auch ich sagen kann: Gott hat in der Nacht meines Lebens - die Nacht der Krankheit, des Streites in der Familie, der Sorge um die Zukunft - ein Licht entzündet, das mir Kraft und Zuversicht gibt."
Marketz: Hoffnung ist nicht naiv
Ostern als einen Hoffnungsort betonte auch der Kärntner Bischof Josef Marketz in der Osternacht. In einer Welt voller Schmerz und Tod wirke Hoffnung oft "zu leicht, zu naiv, zu zerbrechlich", sagte er beim Gottesdienst im Klagenfurter Dom. Hoffnung aber beginne genau da, wo sie am wenigsten selbstverständlich sei und liege manchmal auch nicht im greifbaren Beweis, sondern im Erinnern: "an Worte, die uns gehalten haben; an Menschen, die uns getragen haben, an Momente, in denen wir gespürt haben: Gott ist da - auch wenn wir ihn nicht sehen."
"Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten?": Mit dieser in der Bibel überlieferten Frage an die Frauen am leeren Grab Jesu stelle Ostern die vermeintliche Gewissheit, dass der Tod das letzte Wort hat, in Form einer "heiligen Irritation" auf den Kopf, betonte Marketz. Und zwar "nicht mit einer fertigen Antwort, sondern mit einer Frage, die Raum schafft; Raum für ein neues Denken. Raum für Hoffnung."
Quelle: Kathpress