
Stichwort: Ostermontag
Wie zu Weihnachten und Pfingsten gibt es auch zu Ostern einen zweiten gesetzlichen Feiertag in Österreich und in vielen anderen europäischen Ländern. Dieser geht auf eine lange christliche Tradition zurück.
Kirchlich gesehen steht die Emmausgeschichte aus der Bibel im Mittelpunkt des Ostermontags: Zwei Jünger gehen in tiefer Trauer über Jesu Tod von Jerusalem zu dem Dorf Emmaus. Unterwegs gesellt sich Jesus zu ihnen, doch sie erkennen ihn lange nicht. Hier zeigt sich Jesus nach biblischer Überlieferung erstmals nach seiner Auferstehung den Jüngern.
Fester Bestandteil des österlichen Brauchtums ist in vielen österreichischen Pfarren der sogenannte "Emmausgang" am Ostermontag. Es ist dies ein geistlicher Gang mit Gebet und Gesang bzw. ein besinnlicher Spaziergang durch die im Frühling aufblühende Natur. Oft wird im Rahmen dieses Osterspaziergangs auch eine Messe unter freiem Himmel gefeiert.
Der Ostermontag als Feiertag ist außerdem ein Überrest einer Arbeitsruhe, die einst von Palmsonntag (dem Sonntag vor Ostern) bis zum Weißen Sonntag (dem Sonntag nach Ostern) reichte. Seit dem Hochmittelalter endete sie dann bereits am Mittwoch nach Ostern. So folgten auf drei Tage des Leidens (Gründonnerstag, Karfreitag und Karsamstag) drei Tage der Auferstehung (Ostersonntag, -montag und -dienstag). Später blieb nur noch der Montag übrig als arbeitsfreier Tag.
Quelle: kathpress