
Österreichweit Andachten im Marienmonat Mai
Der Mai gilt in der katholischen Kirche traditionell als Marienmonat und ist der Gottesmutter Maria gewidmet. In vielen Pfarren finden Maiandachten statt, bei denen Gläubige ihre Verehrung für die Mutter Jesu in Gebeten, Gesängen und Blumenopfern ausdrücken. In Kärnten gibt es etwa seit über 120 Jahren die Tradition der täglichen Maiandachten im Klagenfurter Dom, in Salzburgs größter Marienkirche - der Kollegienkirche - finden ab 7. Mai Frauenpredigten statt, und auch im Wiener Stephansdom wird der Marienmonat mit Maiandachten zelebriert.
Die besondere Verehrung Mariens hat eine lange Tradition. Bereits im Mittelalter wurden Maifeste heidnischen Ursprungs christlich umgedeutet. Im Laufe der Geschichte kristallisierte sich vermehrt die marianische Prägung dieser Feste heraus. Gläubige würdigen in Andachten Maria aufgrund ihrer tragenden Rolle bei der Empfängnis, Geburt, Kindheit und Jugendzeit Jesu sowie bei dessen Tod und Auferstehung. Doch auch bei der "Geburtsstunde" der Kirche zu Pfingsten war Maria nach dem Zeugnis der Bibel anwesend - weshalb sie Papst Franziskus mit der Einführung des jährlichen Festes "Mutter der Kirche" am Pfingstmontag (heuer: 9. Juni) geehrt hat, das seit 2018 auf Weltebene gefeiert wird.
Im Wiener Stephansdom gibt es im Mai von Montag bis Freitag um 17 Uhr eine Maiandacht. An einzelnen Tagen werden zudem Festgottesdienste um 18 Uhr gefeiert. Nach dem Auftakt mit Dompfarrer Toni Faber am Donnerstag (1. Mai) wird Bischofsvikar P. Erich Bernhard am Samstag (3. Mai) eine Festandacht, das Hochamt und eine Lichterprozession feiern; weiter feiern Weihbischof Franz Scharl (7. Mai), Bischof Klaus Küng (13. Mai) und der Apostolische Administrator Josef Grünwidl (15. Mai) Maiandachten.
Tägliche Maiandachten im Klagenfurter Dom
120 Jahre alt ist die Tradition der täglichen Maiandachten im Klagenfurter Dom, die von Montag bis Sonntag um 18 Uhr (Rosenkranzgebet um 17.30 Uhr) mit verschiedenen Predigern und besonderer musikalischer Gestaltung gefeiert werden. Alle Maiandachten werden via Livestream auf www.kath-kirche-kaernten.at/domklagenfurtlive übertragen. Diözesanbischof Josef Marketz wird die Maiandachten im Klagenfurter Dom am Donnerstag (1. Mai) um 18 Uhr eröffnen und am Samstag, dem 31. Mai, um 18 Uhr die letzte Maiandacht feiern.
Am 5. und 6. Mai wird der Generalvikar der Diözese Feldkirch in Vorarlberg, Hubert Lenz, die Predigten bei den Maiandachten halten. Die Maiandachten am 19. und 20. Mai feiert Johann Holzinger, Propst emeritus des Augustiner-Chorherrenstiftes St. Florian. Die Maiandacht am 21. Mai feiert der Diözesanbischof von Novo Mesto in Slowenien, Andrej Saje. Zu den weiteren Predigern und Predigerinnen zählen u.a. Propst Anton Wolfgang Höslinger vom Stift Klosterneuburg (7./8. Mai), der orthodoxe Pfarrer Stefan Lorbek aus Leoben (17. Mai), der Klagenfurter Dompfarrer Peter Allmaier (23. Mai) und Militärerzdekan Harald Tripp (24. und 25. Mai).
In Salzburgs größter Marienkirche predigen im Marienmonat Mai jeweils mittwochs ab 7. Mai um 19 Uhr Frauen über Maria, die Kirchenpatronin, umrahmt von klassischer Musik bis Volksmusik. Darunter: Elisabeth Kandler-Mayr, Kanzlerin der Erzdiözese Salzburg, und die Musikgruppe "The Kokis" (7. Mai); Elisabeth Gutjahr, Rektorin am Mozarteum Salzburg, mit dem Kammerchor des Mozarteums (14. Mai); Mirijam Salfinger von der Theologischen Fakultät Wien mit dem Vokalensemble Sonance (21. Mai); und Irene Schulte, Geschäftsführerin der Industriellenvereinigung Salzburg (28. Mai).
Marienfeiern in den Domkirchen
Im Innsbrucker Jakobsdom findet im Mai jeden Dienstag um 18.30 Uhr eine Marienandacht mit musikalischer Gestaltung statt. Im Feldkircher Dom St. Nikolaus werden im Mai immer montags um 19 Uhr Maiandachten gefeiert. Im Linzer Mariendom werden an allen Samstagen im Mai um 17.30 Uhr Maiandachten zelebriert. Der Linzer Bischof Manfred Scheuer feiert am 25. Mai um 16 Uhr in der Pfarrgemeinde Maria Neustift (Pfarre Ennstal) in der Wallfahrtskirche eine Maiandacht, die auch auf Radio Maria übertragen wird. Die Maiandacht ist der Abschluss einer Pilger-Wallfahrt der Diözese St. Pölten für Menschen mit beeinträchtigter Motorik sowie Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrer.
Im Martinsdom in Eisenstadt wird am 1. Mai und im Mai immer mittwochs um 17 Uhr eine Maiandacht mit Predigt stattfinden. Am Donnerstag, dem 29. Mai, zu Christi Himmelfahrt, wird um 17 Uhr eine Maiandacht speziell für Familien und Kinder im Garten des Pfarrzentrums gefeiert. Jeden Donnerstag im Mai lädt die Diözese Eisenstadt um 18 Uhr zum Rosenkranzgebet mit einer anschließenden Abendmesse um 18.30 Uhr ein.
Zur Geschichte
Dass man den ganzen Mai hindurch tägliche oder häufige Gebete der Mutter Jesu weihte, ist das Ergebnis einer Entwicklung, die im 17. Jahrhundert eingesetzt hat. Im 18. Jahrhundert breitete sich diese Andachtsform von Italien ausgehend weltweit in der katholischen Kirche aus.
Ihren Ursprung hat der Lobpreis Marias bereits im neutestamentlichen Lobgesang der Mutter Jesu, dem Magnifikat. In Österreich feierte man die ersten Maiandachten Mitte des 19. Jahrhunderts. 1965 empfahl schließlich Papst Paul VI. in seiner Enzyklika "Mense maio" die besondere Verehrung Mariens im Mai; Maria sei nicht - wie Gott - selbst anzubeten, sie weise aber wohl den besten Weg zu Jesus Christus, hieß es darin.
In der christlichen Spiritualität wird die "Gottesgebärerin" auch als ein Sinnbild für die Fruchtbarkeit und Lebenskraft des Frühlings verstanden. Das zeigt sich auch darin, dass auf der Südhalbkugel der Marienmonat nicht im Mai, sondern im dortigen Frühlingsmonat November gefeiert wird.
Quelle: kathpress