
Salzburg: Petition pocht auf versprochene Hilfen für Schwangere
Mit einer am Donnerstag gestarteten Petition fordern Salzburgerinnen den Landtag auf, die im Regierungsprogramm zugesagten Maßnahmen zur Unterstützung Schwangerer umgehend umzusetzen. Die Initiative der Plattform #fairändern richtet sich gegen den hohen Druck, dem viele Frauen bei einer Konfliktschwangerschaft ausgesetzt sind, und will das gesellschaftliche Klima für werdende Mütter verbessern.
Jährlich werden in Österreich schätzungsweise 30.000 Schwangerschaftsabbrüche durchgeführt. Die Ursachen dafür sind bislang kaum erforscht, wie eine Studie des Meinungsforschers IMAS aus dem Jahr 2023 zeigt: Jede zweite Frau, die eine Abtreibung erlebt, fühlt sich demnach massivem Druck von außen ausgesetzt. Petra Plonner, Vorsitzende von #fairändern, kritisiert diese Situation scharf und spricht von einer Form von Gewalt, die inakzeptabel sei. Viele Frauen würden gegen ihr eigenes Wertesystem zu einem Schwangerschaftsabbruch gedrängt.
Die Petition fordert vom Salzburger Landtag konkrete Schritte: eine wissenschaftliche Untersuchung der Gründe für Schwangerschaftsabbrüche, umfassende Informations- und Unterstützungsangebote sowie eine positive Öffentlichkeitsarbeit zur Wertschätzung von Schwangerschaft, Adoption und Pflege. Initiatorin Carina Eder betont, dass die Salzburger Landesregierung in ihrem Regierungsprogramm bereits die bessere Unterstützung Schwangerer zugesagt habe. Nun müsse dieses Versprechen auch eingelöst werden.
Erst kürzlich zum Muttertag hatte #fairändern auch mit einem Flashmob vor dem Parlament in Wien auf den gesellschaftlichen Druck auf schwangere Frauen hingewiesen. Unter dem Motto "Zeit für mehr Ehrlichkeit" forderten betroffene Frauen von der Bundesregierung mehr Offenheit im Umgang mit den psychischen und sozialen Folgen von Abtreibungen. Klar sprachen sie sich auch für verpflichtende Bedenkzeiten, unabhängige Beratungen und psychosoziale Nachsorge aus.
Im Rahmen der Aktion wurde die neue Website www.keinEinzelfall.at vorgestellt, die erstmals Betroffenen eine Plattform bietet, um anonym oder namentlich über ihre Erfahrungen zu berichten. Betroffene berichten von Scham und Sprachlosigkeit, die eine Heilung erschweren. Die Plattform soll helfen, den Druck auf Frauen zu verringern und die Begleitung Schwangerer in Österreich langfristig zu verbessern - eine Forderung, die auch die aktuelle Petition in Salzburg untermauert.
Die Salzburger Online-Petition läuft bis zum 30. November 2025 und soll mit möglichst breiter Unterstützung aus der Bevölkerung politischen Druck erzeugen. (Infos und Link zur Petition unter www.fairaendern.at)
Quelle: kathpress