
Franz Fischler analysiert Wert der Religionen für EU-Zusammenhalt
"Die Rolle der Religionen im sozialen Zusammenhalt der EU" beleuchtet der Präsident des Europäischen Forums Alpbach und ehemalige EU-Kommissar Franz Fischler zu Beginn der achten Jahreskonferenz der European Academy of Religion (EuARe) in Wien. Die Tagung mit Fachleuten aus ganz Europa - darunter auch die Linzer Fundamentaltheologin Isabella Guanzini und der Wiener christliche Philosoph Hans Schelkshorn - ist heuer dem Thema "Religion und soziokultureller Wandel: Europäische und darüber hinaus gehende Perspektiven", findet vom 8. bis 12. Juli 2025 an der Universität Wien statt.
Die fortschreitende Säkularisierung treffe auf die zunehmende öffentliche Sichtbarkeit von Religion durch Migration und religiöse Pluralisierung, heißt es in der Ankündigung. Daraus ergebe sich die Frage: "Wie können Religionen mit ihren moralischen, kulturellen und symbolischen Fundus dazu beitragen, vielfältige Gemeinschaften über nationale Identität hinaus zusammenzuhalten?"
Franz Fischler wird als Keynote-Speaker am ersten Abend die politische Vision einer offenen Gesellschaft und eines friedlichen Zusammenlebens der säkularen Welt mit den großen religiösen Traditionen in Europa formulieren. "Diese Überlegungen gewinnen angesichts der anhaltenden und sich verschärfenden globalen Konflikte, die längst das Herz Europas erreicht haben, zunehmend an Relevanz", so das Veranstalterteam vom interdisziplinären Wiener Forschungszentrum "Religion and Transformation in contemporary society" (RaT).
Die European Academy of Religion bezeichnet sich selbst als das wichtigste Forum für akademische Religionsforschung und ihre Relevanz für die Gesellschaft. Ihre Aufgabe sieht sie darin, Wissenschaftler zu verbinden, die Forschung zu fördern, die akademische Qualität zu steigern und ein Bewusstsein für die Rolle der Religion im öffentlichen Raum zu schaffen.
Eröffnet wird die EuARe2025 findet am Dienstagnachmittag, 8. Juli, im Audimax der Uni Wien. Nach den Ausführungen von Franz Fischler ab 17.30 Uhr spricht Grace Davie, emeritierte Religionssoziologin an der Universität Exeter, als zweite Keynote-Vortragende über "unerwartete Herausforderungen" für die Religion im modernen Europa.
An den Folgetagen kommen weiters der belgische Kirchenrechtler Rik Torfs ("Religion in einer säkularisierten Gesellschaft: Rechtliche Fallstricke und wie man sie vermeidet"), der britisch-pakistanische Soziologe Tariq Modood mit Überlegungen zu "politischen Säkularismen" und Hans Schelkshorn mit eine Analyse von "neuen Herausforderungen für eine interkulturelle Religionsphilosophie" zu Wort. Den Abschluss bildet Isabella Guanzini am Samstag, 12. Juli, mit einem Vortrag unter dem Titel "Glaube und Sehnsucht. Vom Glauben im säkularen Europa".
Anmeldungen sind noch bis zum 1. Juli möglich. (Info dazu und zum Programm: https://www.europeanacademyofreligion.org/euare2025)
Quelle: kathpress