
AG kirchlicher Museen: Kaindl als Vorsitzender wiedergewählt
Heimo Kaindl, Direktor des Grazer Diözesanmuseums und steirischer Diözesankonservator, wurde bei der Jahreshauptversammlung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft kirchlicher Museen und Schatzkammern als Verbandsvorsitzender wiedergewählt. Die Domschatzkammer im deutschen Aachen richtete die Zusammenkunft aus, zu der dieser Tage 47 Leiterinnen und Leiter kirchlicher Museen und Schatzkammern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zusammenkamen. Das Diözesanmuseum Graz und eine Reihe weiterer kirchlicher Museen in Österreich sind Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft.
Für Kaindl ist die Arbeit kirchlicher Museen grundsätzlich mit einem pastoralen Auftrag verbunden. "Wir versuchen, grundlegendes Basiswissen zu vermitteln und ein Verständnis für Kirche zu schaffen. Museen sind eine Institution, denen man Wahrheit zutraut und in denen Kirche nicht Kirche im engeren Sinne sein muss, sondern sich anders präsentieren kann - im besten Fall als positiver Quotenfänger." Das gelingt dann, "wenn wir es mit unseren Ausstellungen schaffen, Menschen in Staunen zu versetzen und ihnen das Gefühl zu vermitteln, dass in den Kunstobjekten etwas Höheres steckt als die bloße Materie".
Ähnlich drückte es Aachens Bischof Helmut Dieser aus, der zum Abschluss der Tagung einen Gottesdienst mit den Teilnehmenden feierte und bei einem gemeinsamen Abendessen seine Anerkennung für deren Arbeit ausdrückte: "Kirchliche Museen und Schatzkammern sind Orte, denen man glaubt. In ihnen können wir einen Blick auf die Zeugnisse der Geschichte werfen und erkennen, dass Geschichte jenseits der Aufgeregtheit um kirchliche Fehler größer ist. Sie ist ein Auf und Ab - und der Mensch in seinem Glauben ein Suchender", so Bischof Dieser. Vor diesem Hintergrund stimmten die kunsthistorischen Objekte oftmals nachdenklich und lösen einen Gedankenprozess aus. Mit Blick auf den Verkündigungsauftrag bezeichnete der Bischof seine Gäste schmunzelnd als "nicht die schlechtesten Verbündeten".
Die Deutschsprachige Arbeitsgemeinschaft Kirchlicher Museen und Schatzkammern besteht seit 1958. Die AG ist ein Zusammenschluss von Museumsfachleuten, die die Interessen von derzeit 78 kirchlichen Museen und Schatzkammern im deutschsprachigen Raum vertreten. Das Diözesanmuseum Graz ist seit 1979 Mitglied der Arbeitsgemeinschaft der kirchlichen Museen und Schatzkammern. Kaindl steht der Arbeitsgemeinschaft seit 2022 als Vorsitzender vor. Neben dem Diözesanmuseum Graz sind auch eine Reihe weiterer kirchlicher Museen in Österreich Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft.
Quelle: kathpress