
Ibounig: "Wiedereintritt darf nicht schwerer sein als der Austritt"
Der Wiedereintritt in die katholische Kirche soll einfach und unbürokratisch möglich sein: Das hat der Klagenfurter Ordinariatskanzler Jakob Ibounig im neuen "imFOKUS"-Video-Interview der Internetredaktion der Diözese Gurk betont. "Der Wiedereintritt darf nicht schwerer sein als der Austritt", so Ibounig. Er verwies auf ein neues Online-Wiedereintrittsformular auf der Website der Diözese. Längere Probezeiten oder Glaubensnachschulungen habe man sich "mit der Zeit ein Stück weit abgewöhnt". Stattdessen setze man auf persönliche Gespräche, konkret über die Heimatpfarre, diözesane Ansprechpersonen oder digital (https://www.kath-kirche-kaernten.at/dioezese/detail/C2643/wiedereintritt).
Als Ordinariatskanzler sei er zentrale Anlaufstelle für Fragen zum Kirchenrecht und für Verwaltungsakte in der Diözese, erklärte Ibounig seine diözesanen Funktionen. "Ich stelle die Klaviatur bereit - welche Melodien darauf gespielt werden, entscheiden der Bischof und die diözesanen Gremien."
Zu seinen Aufgaben zählen u.a. das Verfassen von Dekreten und die Betreuung des Diözesanarchivs, das als "Gedächtnis der Kirche" dient. Die Digitalisierung stelle hier neue Herausforderungen: Es gehe etwa darum, welche Unterlagen in welcher Form archiviert werden müssen, damit sie langfristig zugänglich bleiben.
Ibounig kam auf Wunsch der Kärntner Diözesanleitung zum Kirchenrecht und spezialisierte sich während seines Theologiestudiums in Rom auf dieses Fachgebiet. Seine juristische Tätigkeit verbindet er mit seelsorglicher Praxis in der Pfarre Ferlach - eine Kombination, die ihm laut eigener Aussage am Herzen liegt: "Ich bin froh, dass ich nicht nur am Schreibtisch bin. In der Pfarre spüre ich, wie wichtig Augenmaß bei der Anwendung kirchlicher Normen ist." Die Pfarrgemeinde sei für ihn ein wichtiger Ausgleich - "wie eine Familie für andere Dienstnehmer".
In der bisherigen "im Fokus"-Reihe erschienen bereits Interviews u.a. mit Diözesanbischof Josef Marketz sowie der Bischöflichen Vikarin für Synodalität und Kirchenentwicklung Barbara Velik-Frank.
Quelle: kathpress