
Barmherzige Brüder: Umbenennung der Österreichischen Ordensprovinz
Mit 1. August 2025 wird die Österreichische Ordensprovinz der Barmherzigen Brüder in "Barmherzige Brüder Ordensprovinz Europa Mitte" umbenannt. Dies ist gleichzeitig der Beginn des Vereinigungsprozesses mit der Bayrischen Ordensprovinz, welcher im Jänner 2026 abgeschlossen sein wird, wie der Orden am Donnerstag in einer Aussendung mitteilte.
Demnach bezieht sich die Vereinigung vor allem auf die Verwaltung des brüderlichen Bereichs und die Leitungsgremien des Ordens. Die einzelnen Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen, Krankenhäuser, Hospize und viele andere Werke des Gesundheits- und Sozialsystems sowie die Konvente sind in ihrem Tun und Handeln nicht direkt betroffen. An ihren Namen oder ihrer Rechtspersönlichkeit gibt es keine Änderungen. Ebenso bleibt die Rechtspersönlichkeit der Ordensprovinz erhalten, die in Österreich aufgrund des Konkordats von 1933 die Stellung einer Körperschaft des öffentlichen Rechts innehat.
Zur Österreichischen Provinz gehören schon jetzt auch Tschechien, die Slowakei und Ungarn. Der Vereinigungsprozess soll im Jänner 2026 durch ein gemeinsames Provinzkapitel der Brüder aus Bayern, Österreich, Tschechien, der Slowakei sowie Ungarn abgeschlossen werden, bei dem der künftige Provinzial sowie die brüderlichen Leitungsorgane gewählt bzw. ernannt werden. Der Sitz des Provinzialrates der künftigen "Ordensprovinz Europa Mitte" wird in Wien sein.
Frater Saji Mullankuzhy, Provinzial der Österreichischen Ordensprovinz, hielt in der Aussendung fest: "Ich bin überzeugt, dass diese Schritte unsere brüderliche Gemeinschaft stärken, unsere Ressourcen bündeln und wir Brüder noch enger zusammenarbeiten werden. Wie bisher werden wir gemeinsam mit unseren künftig rund 25.000 Mitarbeitenden in fünf mitteleuropäischen Staaten an der Vision unseres Ordensgründers Johannes von Gott arbeiten: 'Das Leben von Menschen verbessern!'"
Frater Rudolf Knopp, Provinzial der Bayerischen Ordensprovinz, ergänzte: "Für die Mitarbeitenden ändert sich im Arbeitsalltag nichts, alle arbeitsrechtlichen Pflichten und Rechte bleiben bestehen." Dennoch entstehe etwas Neues durch den Zusammenschluss, für die Mitarbeitenden wie auch die Brüder: "eine größere Gemeinschaft, mehr Miteinander, mehr Austausch und eine gemeinsame Zukunft. Die Vielfalt des Ordens bilde dabei keinen Gegensatz, sondern sei die größte Stärke.
In der künftigen gemeinsamen Ordensprovinz mit Standorten in Bayern, Österreich, Tschechien, Ungarn und der Slowakei betreiben die Barmherzigen Brüder Spitäler sowie zahlreiche weitere Sozial- und Gesundheitseinrichtungen wie Alten- und Pflegeheime, Lebenswelten für Menschen mit Behinderungen, eine Therapiestation für Drogenkranke, Hospize sowie Kur- und Wellnesseinrichtungen. In diesen Einrichtungen gibt es fast 5.800 Krankenhausbetten und über 800 Betreuungsplätze für ältere Menschen. Weiters werden fast 4.000 Menschen mit Behinderungen betreut und annähernd 1.000 Menschen in Berufen des Sozial- und Gesundheitswesens ausgebildet.
Die Bayerische und die Österreichische Ordensprovinz sind zwei von derzeit weltweit 18 Ordensprovinzen. Die Barmherzigen Brüder sind in 55 Staaten mit 439 Einrichtungen des Gesundheits- und Sozialwesens auf allen Kontinenten vertreten. Geführt werden die Einrichtungen von weltweit 965 Ordensbrüdern gemeinsam mit etwa 65.000 haupt- und 35.000 ehrenamtlich Mitarbeitenden. (Infos: www.barmherzige-brueder.at)
Quelle: kathpress